Speed it up – Vol 2

Ich bin verwirrt – ich habe die MTU-Werte bei meinem Linux-Rechner als auch die iMac Mini in Eppstein kontrolliert und beide stehen auf dem ungünstigen Wert von 1.500. Trotzdem ist die Download-Geschwindigkeit deutlich über den Werten, die ich mit meiner Windows-Workstation in Bodenheim erreiche. Bei dem iMac kann ich das auf die bessere Leitungsqualität in Eppstein schieben, aber warum reproduzierbar mein altes Linux-Notebook in Bodenheim einen bessern Datendurchsatz hat als die viel potentere Windows-Workstation am gleichen DSL-Anschluss, bleibt mir ein Rätsel. Aber auch mein relativ neues Huawei-Notebook (mit Abstand der leistungsfähigste PC in meiner Armada von mehr als ein Duzend Rechnern) schafft nur unwesentlich bessere Downloadergebnisse als die Workstation. Auf jeden Fall unter den Werten von dem alten Linux-Notebook – trotz dessen ungünster MTU-Einstellung.

Es bleibt mir eigentlich nur der Rückschluss, dass Windows das Problem ist und sowohl Linux als auch das macOS einfach besser sind. Auch wenn die Tests nach der Anpasung des MTU-Werts in Windows reproduzierbar weniger schlechte Messwerte im Download liefern.

Speed it up

Nachdem meine Speedtests hier in Bodenheim bei der Vorbereitung der Onlineschulungen nächste Woche so grauenvolle Ergebnisse gezeigt haben, bin ich auf die Suche nach den Ursachen gegangen. Denn in Eppstein ging es deutlich besser.

Die Geschwindigkeitsangaben zu DSL im Router sind durch die Bank höher (in etwa das, was ich bei DSL 16.000 erwarten kann) als beim Speedtest und natürlich kann ein Test im Browser nicht die reale DSL-Geschwindigkeit abbilden. Aber wenn ich immer wieder das gleiche Messverfahren anwende, ist das zumindest vergleichbar.

Nun gibt es ein paar Stellschrauben, um die DSL-Geschwindigkeit zu optimieren. Aber ich hatte an denen natürlich schon in der Vergangenheit geschraubt und damit eigentlich alle Parameter gut eingestellt – dachte ich.

Aber als ich eben das 1x den Speedtest mit meinem alten Linux-Notebook durchgeführt hatte und da auch im Büro in Bodenheim halbwegs gute Download-Performance erreicht wurde, habe ich die Tests mehrfach parallel gefahren.

  • Notebook mit Linux – gut
  • Workstation mit Windows 10 – schlecht

Verlässlich. Und meine besten Download-Ergebnisse in Eppstein habe ich mit einem iMac Mini erreicht – also auch sowas wie Linux als OS.

Und dann ist mir endlich eingefallen, an welcher Schraube ich noch drehen kann – an der MTU (Maximum Transfer Unit). Damit wird die maximale Größe von TCP/IP-Paketen festgelegt. Das bei DSL eingesetzte Protokoll PPPoE limitiert sie auf 1492 Bytes. . Ein Router muss deshalb beim Übergang zum Internet die größeren Pakete auf kleinere umsetzen und das kosten Performance.

Aber die Paketgröße bei TCP wird von Windows standardmäßig schlecht (auf 1500) eingestellt. Das macht Linux (und vermutlich macOS auch) m.W. intelligenter, was ich aber nochmal nachsehen muss. Zuerst wollte ich aber die Workstation untersuchen. Also nachgesehen, wie die MTU bei der Workstation ist:

netsh int ipv4 show subinterface

in der Admin-Powershell.

Und in der Tat – auf 1500 gesetzt.

Nun wird in der Praxis entweder 1472 oder 1492 als optimal empfohlen. Also mit 1472 probiert. Bei mir in der Powershell mit dem Adapter Ethernet 2:

netsh interface ipv4 set subinterface „Ethernet 2“ mtu=1472 store=persistent

Speedtest unverändert.

Danach 1492.

Speedtest fast 2 MBit/s mehr im Download. Nachfolgende Tests zwar wieder schlechtere Ergebnisse, aber dennoch im Schnitt flotter als mit MTU 1500.

Die Rechner im lokalen Netzwerk verwenden jedoch standardmäßig eine Paketgröße von 1500 Bytes Einigen DSL-Routern, so auch der Apple Base Station, scheint dies bei SSL-Verbindungen jedoch nicht korrekt zu gelingen.

Auf PCs mit Linux setzt man den MTU-Wert abhängig von der Distribution. Red Hat setzt das beispielsweise ist in der Konfigurationsdatei /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-device-name über die Zeile MTU=1492. Der device-name lautet bei Rechnern mit einer Ethernet-Schnittstelle in der Regel en0. Allgemein sucht man so:

ifconfig| grep mtu
Und setzen kann man mit nano /etc/network/interfaces.

Unter Mac OS X ist der Shell-Befehl zum Anpassen der MTU sudo ifconfig device-name mtu 1492, was die Eingabe eines Administratorpassworts erfordert.

 

 

 

Endlich geht mein DSL wieder halbwegs

Ich habe leider nur DLS16000, weil einfach keine schnelleren Verbindungen hier in der Straße freigeschaltet werden. Zwar wurde mir schon vor gut 15 Monaten VDSL50000 zugesagt und vertraglich fixiert, aber es geht einfach nicht voran. Aber zur Not kann man mit DSL16000 halbwegs leben bzw. seine Arbeit machen.

Als ich an dem besagten Vertragsumstieg auf VDSL50000 auch ein neues VDSL-Modem bekomme hatte, hatte ich das alte DSL-Modem auch gleich ausgetauscht. Seltsamer Weise schien mir damals die Internet-Geschwindigkeit damit deutlich aber deutlich schlechter als mit dem alten Router. Also wieder zurück getauscht und mit dem alten Gerät weiter gearbeitet. Das war zwar weder VDSL-fähig noch zu mehr Speed als diesen lahmen 16.000 Bps in der Lage, aber solange der Anschluss nicht umgestellt wurde, war es ja egal.

Nun hat der alte Fritz jedoch vor ein paar Wochen immer öfter Probleme gemacht. Die Verbindung war immer wieder zusammengebrochen und an manchen Tagen wollte das Teilchen gar nicht mehr online gehen. Die neue Fritz!Box konnte allerdings eine Leitung aufbauen und somit war recht eindeutig das alte DSL-Modem hinüber. Bei fast 10 Jahren Alter ist das auch zu akzeptieren.

Nur dann war wieder das Geschwindigkeitsproblem mit dem neuen Gerät da. Rein vom Gefühl her war es schon grausam langsam. Obwohl ich im Online-Monitor die Werte 13,4 Mbit/s und 1,1 Mbit/s sehen konnte. Aber alle DSL-Speedtests, die ich durchgeführt habe, kamen auf weit geringere Werte. Mir ist schon klar, dass ich nicht wirklich die 16.000 Bps im Downstream erreiche und das nur ein „Bis-zu“-Wert ist, bei dem 13.000 – 14.000 Bps noch im Rahmen liegen würden. Aber die habe ich nicht erreicht. Je nach Messung und Tageszeit zwischen 5.000 Bps und maximal 11.000 Bps. Im Schnitt vielleicht 8.000 Bps. Das war eindeutig zu wenig. Aber zur Not hätte ich das sogar noch geschluckt. Nur der Upstream war bei den Messungen bei 180 Bps – 220 Bps. Also bei nicht einmal 20%! Der Upstream ist wichtiger als man vielleicht vermutet. Für mich sowieso, weil ich immer große Datenmengen übertragen muss. Aber auch wenn man nur Webapplikationen im Browser nutzt, wird dennoch ständig was zum Server übertragen (und wenn es nur Anforderungen für neuen Content sind). Damit wurde das Gesamtsystem durch diesen vollkommen unzureichenden Upstream noch einmal zusätzlich gravierend ausgebremst.

Ich habe sowohl die Firmware von meinem Router aktualisiert als auch mehrmals bei der Hotline des Providers angerufen. Die haben von außen die Fritz!Box und die Leitung gemessen und angeblich wäre alles ok. Bis auf den Anruf vor 3 Tagen. Da kam der Mitarbeiter gar nicht mehr auf die Fritz!Box. Er hatte dann aber sich erinnert, dass er schon mal so einen Fall hatte und empfohlen, die Fritz!Box komplett auf Werkeinstellungen zu reseten und den gesamten Anschluss noch einmal mit frischen Zugangsdaten einzurichten.

Und siehe da – jetzt bin ich beim Download etwa bei 13.000 Bps und vor allen Dingen beim Upload tatsächlich bei über 1.000 Bps. Das war es wohl. Man merke sich – wenn man das DSL-Modem tauscht, sollte man auch den gesamten Anschluss von Grund auf neu einrichten.