Angebliches Markenrecht auf „Webinar“

Ich habe es erst gestern Abend mitbekommen, aber es wird wohl schon einige Tage in den (sozialen) Medien gemeldet bzw. diskutiert, dass das Kunstwort „Webinar“ in einer windigen Nacht-und-Nebel-Aktion markenrechtlich „geschützt“ worden sein soll. Ich formuliere das etwas ungenau, denn so ganz klar sind die Zusammenhänge nicht und vor allen Dingen ist der angebliche Markeninhaber dubios. Ich habe etwas von wegen Wohnsitz/Meldeadresse in Kuala Lumpur (Malaysia) gelesen. Das sagt schon alles. Doch scheinbar gibt es sogar schon erste Abmahnungen gegenüber Anbietern von Veranstaltungen, die mit diesem Kunstwort beworben wurden.

Spontan habe ich nun gedacht, dass ich diese Bezeichnung nie für meine Online-Schulungen verwendet habe. Meine Assoziation war immer, dass „Webinar“ als Synonym für eine kostenlose, belanglose Plauderei ohne Qualitätsanspruch steht und zudem die technische Verbindung mit dem Web inkludiert. Ich nutze aber leistungsfähige Remoteprogramme und eben nicht den Browser bzw. das Web und wollte meine Dienstleistung auch aus dem Grund niemals auf dieses einschränkende Kunstwort reduzieren.

Wobei dem Laien natürlich nicht klar ist, dass das Web eben nicht mit dem Internet oder gar allgemeinen Netzwerktechniken identisch ist. Und beim Schreiben von dem Beitrag sind mir die Schuppen gefallen, denn aufgrund der aktuellen Popularität hatte ich neulich doch den Begriff „Webinar“ beiläufig in meine Webseite aufgenommen.

Um nicht in die Mühlen der Abmahnungen zu kommen, habe ich eben ganz fix meine Leistungsbeschreibungen wieder angepasst und vermeide (wie eigentlich früher auch) dieses doch recht lächerliche Kunstwort. Ich biete Online-Schulungen und Online-Beratungen an – fertig. Kein Mitnehmen von gehypten Begriffen mehr.

Und ich ziehe auch eine Lehre aus der Sache – man sollte Kunstworte immer vermeiden, denn irgendein Abzocker wird sie „schützen“, wenn sich die Sache lohnen kann. Nur sind die Abzocker nicht zwingend böse – das Markenrecht und Patentrecht ist einfach schlecht bzw. nicht der neuen Zeit angemessen. Daran muss geschraubt werden.

Es wird Teams

Jetzt wird es für die 9 Tage Onlineschulung im April doch nicht AWS Chime, sondern Microsoft Teams. Der Kunde hat sich umentschieden. Wir werden sehen, wie die Sache damit läuft. Alle anderen Meetings (auch gleich wieder heute Abend von unserer Leichtathletikgruppe) und die Wahl von gleich drei Schulungsanbietern lautet aber Zoom.

Speed it up – Vol 2

Ich bin verwirrt – ich habe die MTU-Werte bei meinem Linux-Rechner als auch die iMac Mini in Eppstein kontrolliert und beide stehen auf dem ungünstigen Wert von 1.500. Trotzdem ist die Download-Geschwindigkeit deutlich über den Werten, die ich mit meiner Windows-Workstation in Bodenheim erreiche. Bei dem iMac kann ich das auf die bessere Leitungsqualität in Eppstein schieben, aber warum reproduzierbar mein altes Linux-Notebook in Bodenheim einen bessern Datendurchsatz hat als die viel potentere Windows-Workstation am gleichen DSL-Anschluss, bleibt mir ein Rätsel. Aber auch mein relativ neues Huawei-Notebook (mit Abstand der leistungsfähigste PC in meiner Armada von mehr als ein Duzend Rechnern) schafft nur unwesentlich bessere Downloadergebnisse als die Workstation. Auf jeden Fall unter den Werten von dem alten Linux-Notebook – trotz dessen ungünster MTU-Einstellung.

Es bleibt mir eigentlich nur der Rückschluss, dass Windows das Problem ist und sowohl Linux als auch das macOS einfach besser sind. Auch wenn die Tests nach der Anpasung des MTU-Werts in Windows reproduzierbar weniger schlechte Messwerte im Download liefern.

Speed it up

Nachdem meine Speedtests hier in Bodenheim bei der Vorbereitung der Onlineschulungen nächste Woche so grauenvolle Ergebnisse gezeigt haben, bin ich auf die Suche nach den Ursachen gegangen. Denn in Eppstein ging es deutlich besser.

Die Geschwindigkeitsangaben zu DSL im Router sind durch die Bank höher (in etwa das, was ich bei DSL 16.000 erwarten kann) als beim Speedtest und natürlich kann ein Test im Browser nicht die reale DSL-Geschwindigkeit abbilden. Aber wenn ich immer wieder das gleiche Messverfahren anwende, ist das zumindest vergleichbar.

Nun gibt es ein paar Stellschrauben, um die DSL-Geschwindigkeit zu optimieren. Aber ich hatte an denen natürlich schon in der Vergangenheit geschraubt und damit eigentlich alle Parameter gut eingestellt – dachte ich.

Aber als ich eben das 1x den Speedtest mit meinem alten Linux-Notebook durchgeführt hatte und da auch im Büro in Bodenheim halbwegs gute Download-Performance erreicht wurde, habe ich die Tests mehrfach parallel gefahren.

  • Notebook mit Linux – gut
  • Workstation mit Windows 10 – schlecht

Verlässlich. Und meine besten Download-Ergebnisse in Eppstein habe ich mit einem iMac Mini erreicht – also auch sowas wie Linux als OS.

Und dann ist mir endlich eingefallen, an welcher Schraube ich noch drehen kann – an der MTU (Maximum Transfer Unit). Damit wird die maximale Größe von TCP/IP-Paketen festgelegt. Das bei DSL eingesetzte Protokoll PPPoE limitiert sie auf 1492 Bytes. . Ein Router muss deshalb beim Übergang zum Internet die größeren Pakete auf kleinere umsetzen und das kosten Performance.

Aber die Paketgröße bei TCP wird von Windows standardmäßig schlecht (auf 1500) eingestellt. Das macht Linux (und vermutlich macOS auch) m.W. intelligenter, was ich aber nochmal nachsehen muss. Zuerst wollte ich aber die Workstation untersuchen. Also nachgesehen, wie die MTU bei der Workstation ist:

netsh int ipv4 show subinterface

in der Admin-Powershell.

Und in der Tat – auf 1500 gesetzt.

Nun wird in der Praxis entweder 1472 oder 1492 als optimal empfohlen. Also mit 1472 probiert. Bei mir in der Powershell mit dem Adapter Ethernet 2:

netsh interface ipv4 set subinterface „Ethernet 2“ mtu=1472 store=persistent

Speedtest unverändert.

Danach 1492.

Speedtest fast 2 MBit/s mehr im Download. Nachfolgende Tests zwar wieder schlechtere Ergebnisse, aber dennoch im Schnitt flotter als mit MTU 1500.

Die Rechner im lokalen Netzwerk verwenden jedoch standardmäßig eine Paketgröße von 1500 Bytes Einigen DSL-Routern, so auch der Apple Base Station, scheint dies bei SSL-Verbindungen jedoch nicht korrekt zu gelingen.

Auf PCs mit Linux setzt man den MTU-Wert abhängig von der Distribution. Red Hat setzt das beispielsweise ist in der Konfigurationsdatei /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-device-name über die Zeile MTU=1492. Der device-name lautet bei Rechnern mit einer Ethernet-Schnittstelle in der Regel en0. Allgemein sucht man so:

ifconfig| grep mtu
Und setzen kann man mit nano /etc/network/interfaces.

Unter Mac OS X ist der Shell-Befehl zum Anpassen der MTU sudo ifconfig device-name mtu 1492, was die Eingabe eines Administratorpassworts erfordert.

 

 

 

Auswirkungen des Coronavirus

Man kann im Moment dem Coronavirus nicht entfliehen. Medial, meine ich. Auch wenn eine echte Grippe wohl 100x mehr Todesopfer fordert und die Todesfälle durch den Coronavirus in einer (makaberen) Statistik der häufigsten Todesfälle/Testgruppe vielleicht an der 40. oder 50. Stelle auftauchen würde, nimmt die Panik nahezu groteske Züge an. Wobei ich diese Einschätzung komplett als Laie formuliere und hoffe, dass ich nicht falsch liege. Man kann dem medialen Bombadement einfach nicht ausweichen und – zumindest unterbewusst – zeigen diese Medienangriffe auch bei mir Wirkung.

Vor allen Dingen seit gestern, als ich einen Anruf von einem meiner Kunden (einem Schulungsunternehmen) bekam, ob ich denn auch Webinare halten könne? Ich hätte das ja wohl schon gemacht und sie würden Buchungsrückgänge bis erste Absagen von Präsenzschulungen wegen des Coronavirus bemerken.

In die Richtung hatte ich bisher nicht gedacht – der Coronavirus war für mich weit weg und Absagen von Massenveranstaltungen habe ich zwar peripher mitbekommen, aber nicht weiter beachtet. Aber diese Anfrage in Verbindung mit den Meldungen zu den Auswirkungen auf die allgemeine Wirtschaft sind real. Weit, weit mehr als die seltenen schweren Krankheitsfälle. Da scheint eine selbsterfüllende Prophezeiung ins Rollen zu kommen und die Wirtschaft in gewisse Richtungen zu drücken. Man kann gleich die Verschwörungstheoriekeule schwingen und überlegen, wer daraus Vorteile ziehen könnte? Aber in die Richtung will ich im Moment gar nicht tiefer dringen.

Ich überlege aber wirlich, welche Auswirkungen die Geschichte auf meine zukunftige Businessstrategie hat? Es sieht im Moment so aus als würden Präsenzschulungen unter Durck kommen. Es ist natürlich reiner Zufall, dass ich Präsenzschulungen (hauptsächlich mit weiten Anfahrten) sowieso reduzieren möchte, aber diese Reduzierung würde ich gerne aus einer Position großer Auswahl heraus machen. Nicht darüber, dass das Angebot solcher Präsenzschulungen selbst einbricht.

Andererseits ist der Schulungsbedarf ja dennoch da und die Lösung ist online. Webinare, Onlineschulungen und Videotraining. In Punkt 2 und 3 bin ich ja seit Jahren aktiv, Punkt 1 ist zumindest auch nicht ohne mehrere Kurse Erfahrung über die Jahre mit einigen Unterrichtssystemen. Dazu kommt noch die Möglichkeit des Consultings mit Fernzugriff. Die Richtung geht also dahin, wohin ich mich seit einiger Zeit strategisch sowieso immer mehr ausrichten möchte (der vielen Staus, aber auch Unzuverlässigkeit der Bahn und teils der Flieger sei „Dank“). Wenn da mehr Bedarf ist, bedeutet das auch mehr Umsatz und das kann die Reduktion von Umsatz mit Präsenzschulungen auffangen.

Aber ich habe es angedeutet – ich mag es nicht, wenn ich durch äußere Umstände in eine Richtung gelotst werde (auch wenn ich sowieso in diese Direction strebe). Ich möchte selbst die Richtung entscheiden. Andererseits hat mich die bisherige Riesennachfrage nach Präsenzschulungen durch „finanzielle Bestechung“ davon abgehalten, den Fokus noch mehr auf Webinare, Onlineschulungen und Videotraining zu legen. So gesehen kann der Coronavirus auch ein Stups zur rechten Zeit sein, um mich zu meinem Glück zu zwingen.