Notoperation mit Kugelschreiberfeder

Jetzt werde ich auch noch zum PC-Techniker. In meiner Freizeit, wo ich einfach als Zuschauer eine Veranstaltung besuche.

Meine Söhne moderieren für Sport Deutschland TV die Heimspiele der Mainzer Dynamites in der 2. Handballbundesliga der Frauen. Da es in dem letzten Heimspiel der Saison um den Klassenerhalt ging, bin ich heute zum Spiel geradelt, um da live zuzuschauen. Vor der Halle war eine lange Schlange, denn es ging wie gesagt um den Klassenerhalt gegen einen direkten Konkurrenten.

Aber auf WhatsApp habe ich von meinem Sohn schon mitbekommen, dass die Übertragung auf Sport Deutschland TV nicht starten konnte, weil der Aufnahmerechner nicht gestartet ist. „Notoperation mit Kugelschreiberfeder“ weiterlesen

Alte Hardware weiter nutzen

In Zeiten gravierender Klima- und Umweltprobleme sollte man sich m.E. überlegen, ob und wie man selbst dazu beitragen kann, nicht unnötig die Probleme zu vergrößern. Gerade in der IT-Branche sind wir priviligiert,  dass es vielfach möglich ist, im Homeoffice zu arbeiten und damit unnötige Reisen zu vermeiden. Meetings, Schulungen, etc. kann man sehr gut remote machen und jede vermiedene Reise ist von Vorteil für Klima und Umwelt. Die positiven Effekte wie eingesparte Zeit, Kosten und weniger Unannehmlichkeiten wegen Reisestress nehme ich ehrlich als puren Eigennutz auf meine Kappe.

Aber auch der unnötige Verschleiss von digitaler Hardware sollte vermieden werden. Das beginnt mit SmartPhones, die teils jährlich ausgetauscht werden. Klar kann ich  „Habenwollen“ und auch Abgeberei nachvollziehen, aber diese sollten nicht mehr toleriert werden. Das ist sowieso der unverständliche Punkt, dass gerade die junge Generation zu Recht für Klimaschutz auf die Straße geht (bzw. klebt) und dann immer mit dem neusten SmartPhone und der neusten Mode rumlaufen muss.

Aber auf die konkrete IT-Hardware bezogen, versuche ich diese solange wie möglich in Betrieb zu halten. Und wenn neue Hardware gebraucht wird, auf runderneuterte (Modewort – refurbished) Geräte zu setzen. Da gibt es mittlerweile Top-Angebote von Leasing-Geräte, die in großen Firmen nach 2 oder 3 Jahren bereits rausgeschmissen werden. „Alte Hardware weiter nutzen“ weiterlesen

Die Workstation oder ich

Man sagt Mathematikern nach, dass sie kaum etwas wissen, aber sich in nahezu alle logisch erklärbaren Probleme einarbeiten können. Und vor allen Dingen an ungelösten Problemen festbeißen. Offensichtlich bin ich da ganz typisch für meine Art, denn das Problem mit meiner Workstation lässt mich nicht ruhen. Ich kratze im Moment mein „normales“ IT-Wissen zusammen und erweitere es per Internet-Suche um Hardware-Kenntnisse, um das Problem mit der Workstation irgendwie zu lösen.

Dazu investiere ich viel mehr Arbeitszeit und Aufwand, als es sich noch rechnen würde. Der Kauf eines neuen Rechners wäre mittlerweile – mit Abschreibung – vermutlich billiger geworden, wenn ich das in Stundensätze umlege. Aber es ist mittlerweile persönlich. Ich will diese Workstation in die Knie zwingen. Sie wehrt sich aber nach Kräften und verschleiert die Ursachen der Probleme. Besonders fies – zeitweise läuft sie problemlos, um dann aus dem Nichts heraus Zicken zu machen. „Die Workstation oder ich“ weiterlesen

Linux und die Denkfabrik

Für die Umorganisation meiner Hardware brauche ich einen PC, auf dem ich Linux installiere. Ich habe deshalb tief in die Tasche gegriffen und etwa 40 EUR in einen wiederaufbereiteten Lenovo Desktop PC ThinkCentre M71e Intel G850 4GB RAM 120GB SSD Tiny mini gesteckt. Vorgestern bestellt und jetzt ist er schon geliefert und installiert. Das Teilchen sollte so von 2015 oder 2016 sein und ist bei irgendeiner Firma ausgemustert worden. Als Bildschirm nutze ich einen ausgemusterten Minifernseher, für den ich vor einigen Jahren auch maximal 80 EUR gezahlt hatte und der ansonsten überflüssig ist.

Ich habe nun als IT-Trainer und Programmierer andere Ansprüche als „normale“ Anwender, denen so ein Gerät sicher nicht mehr langt – von Daddlern (also Spielern) ganz zu schweigen. Aber mit einem passenden Linux ist so ein PC (fast) allen Anforderungen gewachsen, die mal als professioneller Anwender hat. Ich habe mich für Mint 21 mit Xfce entschieden. Die optischen Gimicks von Mate oder gar Cinnamon brauche ich nicht (s.o.), aber es ist trotz meiner einleitenden, ironischen Anmerkungen natürlich klar, dass das alte „Denkzentrum“ keine Power ohne Ende hat. Xfce spart da schon viel überflüssige Belastung und auch sonst ist diese Edition speziell auf ältere Hardware optimiert. Auch mein altes Terra-Notebook, das ich ins Büro nach Eppstein verlagert habe, hat im Dual Boot Mint Linux mit Xfce und da ich damit wirlich gute Erfahrungen gemacht habe, nutze ich das auch hier. Auch wenn das ThinkCenter viel neuer als das Terra-Notebook ist und ich Alternativen wie Lubuntu oder MX Linux gerne mal ausprobiert hätte.

Interessanter Weise hat die Installation ziemlich Probleme gemacht, denn nach der Installation gab es immer die Meldung von wegen „Operating system not found“. Das ThinkCenter nutzt nun kein BIOS mehr (obwohl uralt, ist es doch dafür schon wieder zu neu), sondern leider EFI. Ich habe schon mehrfach mitbekommen, dass es damit eine Menge Probleme geben soll. Gerade dann, wenn da noch Sicherheitsschranken eingezogen sind. Ich hatte die Probleme auch bei einem alternativen Linux, dass ich testweise installiert hatte, ebenso, aber nach dem 5. oder 6. Installationsvorgang hatte ich plötzlich einen Bootmanager und alles war gut. Keine Ahnung, was ich da anders eingestellt habe.

Anyway – mein erster Eindruck von dem laufenden ThinkCenter mit Mint Linux 21 Xcfe ist, dass die Kiste damit brutal schnell ist. Weit jenseits von dem, was viel neuere und potentere Hardware mit Windows erreicht.
Auch wenn meine Aufträge einfach dazu führen, dass ich fast nur noch mit Windows arbeite – Linux ist so viel besser, einfach, schneller, intuitiver, leistungsfähiger, dass es im Grunde eine Schande ist.

Braucht man ständig neue Hardware?

Ich „leide“ darunter, dass ich die letzte Zeit viel zu wenig berufliche Ausgaben geltend machen kann. Denn durch Corona sind meine Reisekosten gesunken und irgendwie sehe ich keine zwingenden Gründe, warum ich meine Rechner, SmartPhones, Büromöbel oder gar Tablets anschaffen/erneuern soll. Solange der alte Kram noch geht und eine Neuanschaffung keine signifikanten Vorteile bringt oder ich keine echte Verwendung sehe, kann ich mich einfach nicht zu einem Kauf von neuer Hardware entschließen. Das mag betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll sein, aber für die Umwelt zumindest besser. Trotzdem gibt es so ein paar Sachen, die ich anschaffen oder umorganisieren muss.

Ich wollte gerade in der Hängematte die Europa-Meisterschaften in München schauen, aber mein Tablet ruckelte ohne Ende und ist immer wieder ausgegangen. Das Teil ist einfach fertig, zumal ein Riss über das gesamte Display geht. Ich war schon drauf und dran, mir ein neues Tablet zu bestellen. Aber dann kam der Gedanke wieder durch, den ich immer bei Tablets habe – im Grunde nutzlos, weil sie irgendwie die Nachteile von einem SmartPhone mit den Nachteilen eines Notebooks verbinden. Andere mögen dafür eine echte Anwendung haben, aber außer ein bisschen Fernsehen oder Videos schauen und ein bisschen Surfen mache ich mit einem Tablet eigentlich nichts. Nicht einmal das Anzeigen von Schulungsunterlagen, was ich irgendwann als eine möglicherweise nützliche Anwendung von solchen Geräten mir eingebildet habe, mache ich wirklich. Und dann gibt es ja noch in meinem Büro in Eppstein noch den chinesischen Microsoft Surface-Klon, den ich mir 2021 angeschafft habe. Der läuft mittlerweile mit Windows 11 und kann als UBook sowohl als PC aber eben auch als Tablet verwendet werden. Sogar ein Stift ist dabei, Das CHUWI UBook Tablet langweiligt sich vermutlich sowieso ziemlich, weil ich das Ding nur selten einsetze. Dabei arbeitet das Billigteil gar nicht so schlecht, wenn ich denn man wirklich damit etwas mache. Also statt ein neues Tablet anzuschaffen, werde ich das CHUWI herholen. Nur dann brauche ich in Eppstein einen Rechner für die Tage, wo ich ohne mein Matebook da hinkomme und was arbeiten will. Ich könnte meinen alten Mac Mini da wieder hinschaffen (wie ich es schon mal gemacht habe), aber der dient mir im Moment als Druckserver und ich komme ja zudem mit macOS einfach nicht zurecht. Aber ich habe noch ein uraltes Terra-Notebook, das für die meisten Anwendungen immer noch ausreicht und ansonsten hauptsächlich das Backup von meinen beiden Hauptrechnern ist. Die Rolle kann das CHUWI auch übernehmen. Also geht das Terra-Notebook nach Eppstein.

Was zu dem Problem führt, dass ich dann keinen echten Linux-Rechner (das Terra-Notebook hat Win 10 und Mint Linux im Dualboot) mehr in Bodenheim habe. Meinen Raspi Pi kann ich nicht ernsthaft in Betracht ziehen, weil die Version 1 einfach viel zu schwachbrüstig ist. Linux in einer VM ist keine Lösung für mich. Ich habe einen Rapberry PI 4 in Erwägung gezogen, aber die kosten zwischen 140 und 180 EUR (je nach RAM). Das ist zuviel für die Platine und ich habe deshalb eben spontan einen gebrauchten Mini PC bei ebay gekauft. Einen alten Lenovo Desktop PC ThinkCentre M71e Intel G850 4GB RAM 120GB SSD Tiny mini, der mit Versand keine 50 EUR kostet. Darauf sollte eine Linux-Distri vernünftig zu installieren sein und die Verlagerung des Terra Notebooks auffangen.

Was mein Problem mit den fehlenden Geschäftsausgaben nicht löst, aber da mein SmartPhone – wie das Tablet – einen großen Riss im Display hat, werde ich vermutlich im Laufe des Jahres noch ein neues Gerät anschaffen und ein Business-Gerät in Erwägung ziehen.

Deepin Linux

In der Familie wird ein Notebook für ein bisschen Textverarbeitung benötigt und wegen Black Friday & Co stand zur Diskussion, ein solches zu kaufen. Doch da ich die Preise eine Weile schon verfolge – das lohnt sich n.E. im Moment gar nicht. Für mich sieht es nach meinen Aufzeichnungen der Preise über die letzten Wochen so aus als wären die – wie üblich – die letzten Tage massiv erhöht und jetzt nur auf einen Stand reduziert worden, der immer noch über dem vor einigen Wochen liegt. Gerade bei Notebooks und anderer PC-Hardware.

Zudem schlummerten unter dem Sofa noch ein paar uralte Notebooks, für die eine Wiederbelebung eine Option war. Mein altes HP EliteBook habe ich mit diversen Tools komplett bereinigt und es scheint halbwegs zu laufen. Windows 10 und Office ist drauf und deshalb durchaus eine Option. Allerdings ist das Teil ziemlich „träge“.

Ein anderes Notebook von meinem Sohn musste ich erst an verschiedenen Stellen kleben und da war Windows nicht wirklich mehr vernünftig instand zu setzen gewesen.

Also ein Kandidat für Linux. Deepin Linux ist mir da untergekommen. Kommt aus China und basiert vom Unterbau auf Debian. Von der Oberfläche ein Mix aus macOS und Windows 11 verspricht es dennoch geringe Hardwareanforderungen. Ausprobiert und ich muss sagen – sieht verdammt schön von der Oberfläche aus und läuft smart auf dem uralten Notebook. Sonst nutze ich Mint Linux mit Xfce auf alter Hardware, aber Deepin scheint auch auf alter Hardware eine modernere und schöne GUI hinzuzaubern. Auch wenn mir Design und Optik eigentlich vollkommen egal sind – wenn es von der Funktionalität gleichwertig ist – warum nicht das optisch schöne System verwenden? Die Nachinstallation von Software, die nicht standardmäßig in den Repos zu finden ist, ist nach ersten Versuchen mau, aber als „Out-of-the-box“-System für reine Anwender scheint das zu taugen.