Braucht man ständig neue Hardware?

Ich „leide“ darunter, dass ich die letzte Zeit viel zu wenig berufliche Ausgaben geltend machen kann. Denn durch Corona sind meine Reisekosten gesunken und irgendwie sehe ich keine zwingenden Gründe, warum ich meine Rechner, SmartPhones, Büromöbel oder gar Tablets anschaffen/erneuern soll. Solange der alte Kram noch geht und eine Neuanschaffung keine signifikanten Vorteile bringt oder ich keine echte Verwendung sehe, kann ich mich einfach nicht zu einem Kauf von neuer Hardware entschließen. Das mag betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll sein, aber für die Umwelt zumindest besser. Trotzdem gibt es so ein paar Sachen, die ich anschaffen oder umorganisieren muss.

Ich wollte gerade in der Hängematte die Europa-Meisterschaften in München schauen, aber mein Tablet ruckelte ohne Ende und ist immer wieder ausgegangen. Das Teil ist einfach fertig, zumal ein Riss über das gesamte Display geht. Ich war schon drauf und dran, mir ein neues Tablet zu bestellen. Aber dann kam der Gedanke wieder durch, den ich immer bei Tablets habe – im Grunde nutzlos, weil sie irgendwie die Nachteile von einem SmartPhone mit den Nachteilen eines Notebooks verbinden. Andere mögen dafür eine echte Anwendung haben, aber außer ein bisschen Fernsehen oder Videos schauen und ein bisschen Surfen mache ich mit einem Tablet eigentlich nichts. Nicht einmal das Anzeigen von Schulungsunterlagen, was ich irgendwann als eine möglicherweise nützliche Anwendung von solchen Geräten mir eingebildet habe, mache ich wirklich. Und dann gibt es ja noch in meinem Büro in Eppstein noch den chinesischen Microsoft Surface-Klon, den ich mir 2021 angeschafft habe. Der läuft mittlerweile mit Windows 11 und kann als UBook sowohl als PC aber eben auch als Tablet verwendet werden. Sogar ein Stift ist dabei, Das CHUWI UBook Tablet langweiligt sich vermutlich sowieso ziemlich, weil ich das Ding nur selten einsetze. Dabei arbeitet das Billigteil gar nicht so schlecht, wenn ich denn man wirklich damit etwas mache. Also statt ein neues Tablet anzuschaffen, werde ich das CHUWI herholen. Nur dann brauche ich in Eppstein einen Rechner für die Tage, wo ich ohne mein Matebook da hinkomme und was arbeiten will. Ich könnte meinen alten Mac Mini da wieder hinschaffen (wie ich es schon mal gemacht habe), aber der dient mir im Moment als Druckserver und ich komme ja zudem mit macOS einfach nicht zurecht. Aber ich habe noch ein uraltes Terra-Notebook, das für die meisten Anwendungen immer noch ausreicht und ansonsten hauptsächlich das Backup von meinen beiden Hauptrechnern ist. Die Rolle kann das CHUWI auch übernehmen. Also geht das Terra-Notebook nach Eppstein.

Was zu dem Problem führt, dass ich dann keinen echten Linux-Rechner (das Terra-Notebook hat Win 10 und Mint Linux im Dualboot) mehr in Bodenheim habe. Meinen Raspi Pi kann ich nicht ernsthaft in Betracht ziehen, weil die Version 1 einfach viel zu schwachbrüstig ist. Linux in einer VM ist keine Lösung für mich. Ich habe einen Rapberry PI 4 in Erwägung gezogen, aber die kosten zwischen 140 und 180 EUR (je nach RAM). Das ist zuviel für die Platine und ich habe deshalb eben spontan einen gebrauchten Mini PC bei ebay gekauft. Einen alten Lenovo Desktop PC ThinkCentre M71e Intel G850 4GB RAM 120GB SSD Tiny mini, der mit Versand keine 50 EUR kostet. Darauf sollte eine Linux-Distri vernünftig zu installieren sein und die Verlagerung des Terra Notebooks auffangen.

Was mein Problem mit den fehlenden Geschäftsausgaben nicht löst, aber da mein SmartPhone – wie das Tablet – einen großen Riss im Display hat, werde ich vermutlich im Laufe des Jahres noch ein neues Gerät anschaffen und ein Business-Gerät in Erwägung ziehen.

Give me five

Man kann einfach nicht genug Bildschirme haben und ich habe jetzt an der Workstation deren 5. Die bisherigen 4 waren ja wirklich arm :-).

Aber bevor es ausartet – Monitor 5 wird als Zweitmonitor bei meinem Matebook Einsatz finden. An der Workstation habe ich die Sache nur ausprobiert.

Monitor 5 ist nämlich ein altes Tablet, für das ich einen Einsatzzweck gesucht haben. Ich bin ein Freund davon, alte Dinge solange wie möglich zu verwenden – sofern es sinnvoll ist. Was bei alten PCs nur begrenzt der Fall ist, denn die Anforderungen moderner Programme können die einfach nicht mehr erfüllen und die Performance macht meist auch keinen Spass (selbst mit Linux). Der meist recht hohe Stromverbrauch alter Rechner tut ein Übriges.

Aber bei Monitoren ist das etwas anderes. Bei meinem uralten Terra-Notebook habe ich einen Fernseher, den ich als solchen nicht mehr benötige, als Zweitmonitor im Einsatz. Geht wirklich gut, solange man nicht dauerhaft damit arbeitet.

Und dann habe ich eben noch ein kleines Tablet übrig, was eigentlich nur als Backup-Gerät für Verifizierungen verschiedene Art (2-Wege-Zertifizierung, Onlinebanking etc.) sein Dasein fristet. Zumal dessen Display gesprungen ist und die Leistung wirklich aus der Zeit gefallen, kann man es kaum noch für das Kerngeschäft eines Tablets verwenden. Gestern kam mir die Idee in den Sinn, ob man das Tablet aber nicht als Zusatzmonitor an einem PC verwenden könnte. X-Umleitung bei Linux und auch Remotedesktop bei Windows lassen so Sachen ja zu und warum sollte das bei einem Android-Gerät ein Problem sein? Ist es auch nicht und es gibt diverse Möglichkeiten. Ich habe auf die Schnelle Spacedesk ausprobiert. Treiber für Windows und App auf dem Tablet installiert und Out-of-the-box wurde das Tablet als neuer Monitor erkannt und eingerichtet (über das lokale Netzwerk – es soll aber auch über USB funktionieren, was ich noch nicht ausprobiert habe ). Total easy und problemlos. Ich bin begeistert.
Ich werde das Tablet aber dennoch an der Workstation wohl kaum einsetzen, aber wenn ich unterwegs mit dem Matebook Schulungen halte, meinen Bildschirm teile und kein Zweimonitor da ist, dann ist das Tablet als Zusatzmonitor definitiv eine wunderbare Option.

Das Billig-Chuwi als Skype-Remote-Server für Visual Studio

Mein Microsoft-Surface-Billig-Klon von CHUWI fristet ein eher gemütliches Dasein in meinem Eppsteiner Zweitbüro. Wenn ich mein Matebook nicht dabei habe und mal was am PC da machen will, kommt es gelegentlich zum Einsatz. Genau dafür habe ich das Teilchen ja gekauft – ein möglichst preiswerter Notfall-PC, den ich in Eppstein deponiere und wenn das CHUWI UBook Tablet mal so zum Einsatz kam, hat es sich durchaus ausreichend geschlagen. Mehr braucht es bei gelegentlichem Einsatz wirklich nicht.
Nur heute war der große Tag von dem Kerlchen. Ich habe nach 2 Wochen Azubi-Ausbildung in Python und MySQL die Woche für einen anderen Stammkunden eine Schulung in C# übernommen (natürlich wieder remote) und musste heute in Eppstein arbeiten, weil ein Handwerker sich angemeldet hatte.
Nur haben von den 5 Teilnehmern des Kurses 2 kein Visual Studio installiert. Oder zumindest nicht so, dass man C#-Projekte anlegen kann. Der Fehler geht ganz klar auf die Firma, die die Schulung in Auftrag gegeben hat. Wie kann man Teilnehmern eine C#-Schulung buchen und dann kein passendes Visual Studio auf deren Rechner bereitstellen? Da es sich um eine ganz große Firma handelt, geht auch nicht mal schnell eine Installation. Das muss beantragt werden und dann muss das Profil geändert werden usw. usw.
Das ist im Grunde nicht mein Problem, aber ich möchte natürlich, dass meine Teilnehmer zufrieden sind und von der Schulung profitieren. Einer der beiden Teilnehmer hat in der Folge seinen Privatrechner genutzt, aber bei dem anderen ging es nicht. Gestern haben wir uns für die reine Syntax von C# bei ihm mit einer Webseite beholfen, über die man C# im Browser ausführen kann. Zumindest einfache Syntax-Anweisungen. Aber bei echter OOP oder gar GUI-Programmierung langt das definitiv nicht.
Die Schulung verwendet nun Skype (!!) als Remote-Tool. Nicht Teams – nein, Skype. Kundenanforderung. Angeblich wird nächstes Jahr umgestellt, aber im Moment kommt noch das antike Skype zum Einsatz. Wobei es zur Not auch damit geht – das hatte ich bei dem Kunden schon mehrfach nutzen müssen und bin halbwegs zurecht gekommen.
Ja, und damit der Teilnehmer, der gänzlich ohne Visual Studio auskommen musste (bisher – vielleicht ist VS morgen nachinstalliert) , heute praktische Übungen durchführen konnte, habe ich neben meinem Matebook auch das Chuwi in die Sitzung angemeldet, da Visual Studio gestartet und ihm die Remote-Kontrolle via Skype beim Sharen des Programms übergeben. Was soll ich sagen? Ging richtig gut. Sowohl die Leistung von dem Chuwi hat ausgereicht also auch die Performance bei der Übertragung.

Spionage auf dem Tablet deaktivieren – zumindest ein bisschen

Im Moment ist ja das Thema Sicherheit durch „Wanna Cry“ wieder für ganz kurze Zeit in den Medien ziemlich laut. Und viele Leute sind aufgeschreckt und „wollen endlich mal was tun“. Das verläuft aber wie immer im Sand – bis zum nächsten großen Angriff, den die Medien ausschlachten können. Aber ein kleines Ärgernis in Hinsicht darauf, dass man vollkommen ausspioniert wird, kann man auf einem Android Tablet zumindest ausstellen (bei iOS wird das wohl auch ansatzweise gehen).
Etwas, was eigentlich so trivial und offensichtlich ist, dass ich bisher gar nicht darüber nachgedacht habe. Auch deswegen, weil mein altes Tablet kaum noch funktioniert hat und ich da eigentlich nur noch Schulungsunterlagen mit angezeigt hatte.
Aber als ich mit meinem neuen Tablet Youtube-Videos geschaut habe, ist mir wieder bewusst geworden, wie stark Google spioniert.
Ich achte zwar wie ein Schießhund darauf, dass ich am PC niemals bei Google, Facebook, etc. angemeldet bin, wenn ich anderen Content lade. Aber leider passiert es im Tran hin und wieder doch. Zudem kann ich beim SmartPhone kaum vermeiden, dass alle meine Aktionen von Google protokolliert werden. Natürlich werde ich da keine sensiblen Aktionen durchführen wie Onlinebanking, Onlineshopping etc. oder sonst persönliche Daten eingeben. Aber ich bin eben mit einem Konto eingeloggt und damit spionieren Google und Co alles aus – da hilft auch kein Firewall wie DroidWall. Wenn ich also auf Youtube was ansehe, dann speichert das Google.
Damit sind wir beim Ausgangspunkt – ich habe auf dem Tablet plötzlich Vorschläge für Videos erhalten, die ganz offensichtlich auf mich zugeschnitten waren. Denn ich verwende ja ein gemeinsames Konto. Nur ist es nicht so leicht mit einem Tablet zu surfen und vor allen Dingen nicht spezialisierte Apps zu verwenden, ohne dass da eben die Kontodaten zur Spionage verwendet werden.
Von daher nutze ich jetzt das umständliche, aber wohl einzig wirkungsvolle Verfahren, und lösche immer wieder alle Konten auf meinem Tablet. Wenn ich ein Konto brauche (etwa zum Installieren einer App aus dem Play Store), erstelle ich schnell das Konto neu und danach wird es wieder sofort gelöscht. Wirklich unbequem, aber wie oft braucht man eine neue App? Oder warum muss Google oder sonst ein Spion wissen, was man mit dem Tablet macht? Ein kleiner Schutz nur, aber ein bisschen mehr an Sicherheit und Privatsphäre.