Mint Linux 20

Mittlerweile bin ich hinsichtlich Betriebssystemen Multisprachler. Selbst einen iMac Mini habe ich gelegentlich im Einsatz (für Remotesessions mit JamKazam), obwohl ich an die Apple-Welt einfach nicht ran will und den eigentlich nur einige Jahre zur iOS-Programmierung mit XCode gebraucht habe. Natürlich muss ich mit Windows arbeiten und in der Version 10 fand ich das Betriebssystem bisher auch durchaus gut. Aber die aktuelle Update-Politik von Microsoft ist ärgerlich und zudem würde ich niemals sicherheitskritische Dinge wie Onlinebanking auf einem Windows-PC machen. Da geht für mich einfach nichts über Linux. Linux ist halt sicher, schnell, bequem, mächtig, ressourcenschonend.

Wobei ich zugeben muss, dass ich im Moment aber nur zwei Rechner unter Linux laufen lasse – die zudem mit Dualboot mit Windows. Und auch meine virtuellen Maschinen mit Linux nutze ich selten. Dennoch – alles in Allem ist und bleibt Linux mein Lieblingsbetriebssystem, wobei ich gar nicht so sicher bin, welche Distribution mein Favorit ist. Aber irgendwie bin ich bei Mint Linux hängen geblieben.

Jetzt habe ich gerade in einer Computerzeitschrift gelesen, dass die Version 20 von Mint Linux freigegeben wurde und dabei ist mir erst bewusst geworden, dass ich bei meinem Linux-Hauptrechner (meinem Terra-Notebook) auf der Version 18 (Sarah) stehen geblieben bin. Die habe ich zwar regelmäßig auf den neusten Stand gebracht, aber eben nicht upgeradet. Die Version 19 habe ich mir nur in einer VM angesehen und verpasst, diese dann in die Praxis zu übernehmen.

Jetzt musste ich den Preis zahlen, denn ein direktes Upgrade von 18 auf 20 geht nicht. Wenn man in Linux Zwischenversionen auslässt, ist das Upgrade leider etwas aufwändiger.

Erst einmal musste ich mit der Aktualisierungsverwaltung auf 18.3 upgraden und dabei zuerst den Displaymanager von MDM auf LightDM wechseln (sudo apt install lightdm lightdm-settings slick-greeter, dann sudo apt remove –purge mdm mint-mdm-themes* und dann sudo dpkg-reconfigure lightdm mit anschließendem Reboot), wobei vorher bereits mit sudo apt install timeshift Timeshift zu installieren und für Snapshots auszuführen war.

Erst danach konnte ich das eigentliche Upgrade durchführen, wobei erst auf die Version 19, dann auf 19.3 mit der Aktualisierungsverwaltung und dann (vermutlich – die genauen Upgrade-Anweisungen kommen erst im Juli raus) mit der gleichen Befehlsfolge auf die Version 20 aktualisiert werden kann:

sudo apt-get update

sudo apt-get upgrade

sudo apt-get install mintupgrade

mintupgrade check

mintupgrade download

mintupgrade upgrade

Wenn alle Rückfragen bejaht wurde und alles sauber durchgelaufen ist, kann man die Versionsnummer mit cat /etc/issue oder inxi -Sz oder auch lsb_release -a überprüfen.

Aber da die konkreten Upgrade-Features für die Version 20 wie gesagt im Juli rauskommen, lade ich mir die ISO-Dateien für XFce und Mate und installiere passende VM. Und darin werde ich mal die nächsten Tage testen, ob Mint Linux 20 wirklich so gut ist, wie es in dem Beitrag in der Computerzeitschrift beschrieben wurde.

Mein Linux-Hauptrechner ist aber zumindest auf die Version 19.3 hochgeschoben.

Speed it up – Vol 2

Ich bin verwirrt – ich habe die MTU-Werte bei meinem Linux-Rechner als auch die iMac Mini in Eppstein kontrolliert und beide stehen auf dem ungünstigen Wert von 1.500. Trotzdem ist die Download-Geschwindigkeit deutlich über den Werten, die ich mit meiner Windows-Workstation in Bodenheim erreiche. Bei dem iMac kann ich das auf die bessere Leitungsqualität in Eppstein schieben, aber warum reproduzierbar mein altes Linux-Notebook in Bodenheim einen bessern Datendurchsatz hat als die viel potentere Windows-Workstation am gleichen DSL-Anschluss, bleibt mir ein Rätsel. Aber auch mein relativ neues Huawei-Notebook (mit Abstand der leistungsfähigste PC in meiner Armada von mehr als ein Duzend Rechnern) schafft nur unwesentlich bessere Downloadergebnisse als die Workstation. Auf jeden Fall unter den Werten von dem alten Linux-Notebook – trotz dessen ungünster MTU-Einstellung.

Es bleibt mir eigentlich nur der Rückschluss, dass Windows das Problem ist und sowohl Linux als auch das macOS einfach besser sind. Auch wenn die Tests nach der Anpasung des MTU-Werts in Windows reproduzierbar weniger schlechte Messwerte im Download liefern.

Docker & wasm

Im Moment geht es in der IT mit neuen Themen schneller wie beim Bretzelbacken. Und vor allen Dingen gibt es permanent was Neues. Bzw. ich komme einfach nicht hinterher, was die Lage besser trifft.

Aktuell habe ich „Big Data“ und „Maschinelles Lernen“ im Zusammenhang mit Python „in Arbeit“. M.a.W – ich bin gerade am richtigen Einarbeiten, wobei da ja ziemlich viel Überschneidung zu meinem Studium und dem sonstigen täglichen Programmiergeschäft die Sache einfach macht.

Aber irgendwie habe ich zwei andere Megatrends bisher weitgehend ignoriert.

  • Docker
  • Webassemblies

Docker habe ich zumindest am Horizont schon länger wahrgenommen, aber einfach noch nie ausprobiert. Und da Docker mittlerweile auch schon massiv in der Kritik steht, wollte ich da eigentlich nicht ran. Aber die Entwickler auf der letzten Schulung in Köln haben auf Docker-Container geschworen und deshalb bin ich jetzt doch wieder neugierig geworden. Zumal ich eine Anfrage nach einer SQL-Schulung in der Pipeline habe, die aber nicht – wie sonst bei mir üblich – unter MySQL oder zur Not MS SQL-Server, sondern DB2 laufen soll. Ja woher soll ich denn jetzt auch noch eine DB2-Installation haben? Mit dem Teil hatte ich noch nie vorher direkten Kontakt. Antwort – ich installiere mir gerade einen passenden Docker-Container! Es ist wohl doch so, dass meine bisherige geringe Anteilnahme an der Docker-Welt ein Fehler war. Wobei ich die Installation von dem Docker-Desktop unter Windows gleich wieder gelöscht habe. Das läuft ja mit Hyper-V und das wiederum killed mein Virtual Box. No way. Ich will keine permanente Umschaltung der Virtualisierungsumgebungen. Einfach zu lästig. Also wird aus der Not eine Tugend gemacht und Docker in seinem natürlichen Habitat – Linux – betrieben. Entweder auf meinem Notebook mit dem Dualboot oder aber auf der Workstation mit Windows 10 in der Linux-VM in der Virtual Box. Geht wunderbar bei 12 Kernen und 32 Gigabyte RAM.

Das Thema Webassemblies ist dagegen vollkommen an mir vorbeit gegangen. Nur habe ich vor wenigen Tage die Meldung mitbekommen, dass wasm neben HTML, CSS und JavaScript nur die 4. offiziell von W3C abgesegnete Technologie im Web ist. Das erzwingt dringend, dass ich mir das die nächsten Tage mal genauer ansehe.

 

Windows mittlerweile viel sicherer als macOS

Ich bin überzeugt, dass Linux (von BSD ganz zu schweigen) erheblich sicherer und eigentlich auch ganz allgemein besser als Windows ist. Aber Windows 10 ist m.E. dennoch ein richtig gutes Betriebssystem. Was mich aber überrascht – ein ehemaliger Hacker der NSA hat nun dokumentiert, dass macOS erheblich unsicherer als Windows ist. Dabei stehlen sich zahlreiche Anwender von Macs aus der technischen Verantwortung, indem sie das Märchen glauben oder gar verbreiten, dass ein Mac nicht zu hacken wäre.

Dummheit trifft Sorglosigkeit – Ransomware „Wanna Cry“

Die Schadsoftware „Wanna Cry“ hat die letzten Tage zehntausende Computer weltweit blockiert. Vor allem bei Unternehmen und öffentliche Institutionen. Angeblich handelt es sich um einen der bislang größten Angriffe auf Computersysteme in aller Welt. Der Erpressungstrojaner verschlüsselt Daten und die Ersteller verlangen zur Entschlüsselung ein „Lösegeld“ in Form von BitCons. Betroffen waren unter anderem Krankenhäuser, Energieversorger oder die Deutsche Bahn.
Doch zumindest dieser Angriff war nur möglich, weil bei den Betroffenen Dummheit und Sorglosigkeit zusammen gekommen sind.

  • Wer immer noch Windows XP verwendet (was davon wohl so gut wie ausschließlich betroffen war), ist beides. 
  • Und da der Trojaner per Spam in Netzwerke infiltriert wurde, haben auch die Anwender auch ihren Teil beigetragen. Der Anwender, der jeden E-Mail-Anhang anklickt, kombiniert eben auch Dummheit mit Sorglosigkeit. 
  • Und wer nicht regelmäßig Backup macht? 
  • Und wer nicht regelmäßig Updates einspielt? 

Seltsam, dass es immer nur eine Antwort gibt. Man kann sich so einfach schützen – zumindest gegen so triviale Attacken. Zumindest soll Windows 10 immun gegen diesen einen Trojaner sein.
Mich würde auch mal interessieren, welche Konsequenzen diese Attacke für die Entscheider bei den betroffenen Unternehmen und öffentliche Institutionen hat? Müssen die den Schaden ihrer Fahrlässigkeit selbst tragen? Die angekündigten Ermittlungen gehen aber vermutlich in die falsche Richtung und versuchen die Hacker zu finden. Why? Das sind vermutlich Spy-Kiddies, die eine Einladung angenommen haben.
Auch wenn ich mittlerweile Windows 10 gut finde – bei Sicherheit gibt es keinen Kompromiss und da hilft auf die Schnelle nur Linux und mittelfristig ein gehärtetes Linux. Hallo München!! Auuuuuuffwachen! Eure Stadtverwaltung ist (noch) sicher und ihr stellt bewusst auf eine Sicherheitslücke mit riesigem Ausmaß um. Wie dumm ist das denn? Letztendlich kann der Hinweis darauf, dass Linux-Systeme so gut wie nie betroffen sind, leider bestochene (dumme und sorglose) Entscheider und unkundige Anwender aber wohl nie überzeugen.

Mit Volldampf zurück in die Steinzeit – die Münchner Stadtverwaltung migiert zurück auf Windows

Seit gut 10 Jahren arbeitet man in der Stadtverwaltung München erfolgreich mit einem angepassten Linux mit Namen LiMux. Das war bisher das(!) Vorzeigeprojekt rund um Open Source und Linux im professionellen Umfeld. Doch jetzt kommt scheinbar das Aus. Es geht zurück zu Windows. Über die Gründe wird in der Szene heftig spekuliert:

  • Bestechung der Entscheidungsträger durch Microsoft
  • Politische Gründe
  • Ideologische Gründe
  • Doch zu ausgeprägte Dummheit der Beamten

Da gibt es die wildesten Spekulationen und viele sind sicher weit hergeholt. Trotzdem – ich persönlich kann die Entscheidung in keiner Weise nachvollziehen und keinerlei objektiv greifbare Gründe finden. Und ich bin wirklich kein Microsoft-Feind (zumindest die letzten Jahre nicht mehr). Gerade die Woche habe ich C#-Programmierung geschult und ich nutze auch Windows 10 recht oft.
Aber für Laien ist Windows m.E. im öffentlichen Dienst und auch meist im Business-Umfeld einfach nicht zu gebrauchen. Als reiner Anwender, der auf seinen schmalen und eingefahrenen Wegen bleibt und bei dem ein Crash des Systems oder Befall durch Viren und Trojaner nicht wirklich relevant ist, kann man damit gerne arbeiten. Windows ist ein gutes Spiel-, Customer- und Normalanwender-System.
Aber es geht hier um die öffentliche Verwaltung und damit sensible, sicherheitskritische Bereiche. Da hat Windows rein gar nichts zu suchen.
Zumal Linux gerade für Laien so viel einfacher zu bedienen ist. Fast jeder kommt mit einem Android-SmartPhone klar. Hat schon irgend jemand ein SmartPhone mit Windows bedienen können? Solche Leute sind m.E. seltener als der Yeti ;-). Und auch die Integration in das Web ist bei Linux um Welten besser. In Zeiten von RIAs und Web 2.0 bzw. HTML5 ist das ein unschätzbarer Vorteil. Darüber hinaus klappt der Datenaustausch mit Linux und Programmen wie LibreOffice einfach besser als mit dem eingeschränkten Microsoft-Zeugs.
Die klassischen Tugenden von Linux gegenüber Windows wie Sicherheit, Stabilität, Performance, Quelloffenheit, bessere Hardwareunterstützung greifen zusätzlich.
Und wenn all das nicht überzeugt – in Zeiten von einem unberechenbaren Trump darf man einfach keine Kontrolle an US-Firmen abtreten. Never-ever. Die werden garantiert gezwungen alle Firmen, Behörden, etc. auszuspionieren, um diesem „America first“-Wahnsinn zu dienen.
Es bleibt also nur die Umstellung zu stoppen und Ermittlungsverfahren gegen die Entscheider einzuleiten, warum man in diese offensichliche Falle gezwungen werden soll.

Update auf Windows 10 bei meinem Dual-Boot-Notebook

Nachdem ich auf meiner Workstation mit Windows 10 ganz zufrieden bin, habe ich mich auch bei meinem Notebook (bisher immer noch mit Windows 7 bestückt) zu einem Update entschlossen. Zumal Windows 7 wirklich in die Jahre kommt und es über kurz oder lang mit Updates eng werden wird. Und mit der Classic Shell kann man auch unter Windows 10 das Look an Feel von Windows 7 wiederherstellen und muss sich nicht mit den Verirrungen der Oberflächengestaltung und extremen Behinderung bei der Bedienung über Kacheln  ab Windows 8 quälen. Mit der neuen SSD sollte die Hardware von dem Notebook auch ausreichend leistungsfähig sein.

Microsoft kennt immer noch kein Dual-Boot 🙁

Dummerweise verwende ich auf dem Notebook Windows parallel mit einem Linux und Dual-Boot über Grub. Tja – ich hatte gedacht, dass es Microsoft endlich geregelt bekommt, wenn es außer Windows noch weitere Betriebssysteme auf dem Rechner gibt. Falsch gedacht :-(. Die Upgrade-Routine haut Grub dermaßen in die Tonne, dass danach gar nichts mehr geht. Windows muss beim Update mehrfach neu starten und beim 2. Neustartversuch konnte weder Windows noch Linux starten. Ganz toll – nur noch Grub rescue war da. Klar gibt es die üblichen Befehle (von ls über set bis insmod), um Grub manuell wiederzubeleben. Aber leider gab es auch dabei ständig die Meldung, dass das Dateisystem nicht zu erkennen sei. Ich hab dann schnell die Faxen dicke gehabt und mein Mint Linux als Live-Version vom USB-Stick gestartet und dann einfach nochmal neu installiert. Da hatte ich sowieso keine wichtigen Daten drauf und das repariert ganz nebenbei und vollkommen problemlos Grub. Danach konnte sich dann Windows weiter aktualisieren.

Wir warten auf das Christkind

Das gesamte Update hat gefühlte Ewigkeiten gedauert. Als ich vor einigen Monaten meine Workstation von Windows 8.1 auf Windows 10 aktualisiert hatte, war das erheblich schneller abgelaufen. So genau kann ich das nicht mehr sagen, aber für dieses Update hat die Setuproutine die 3 – 4-fache Zeit gebraucht, denke ich. Das war der nächste Punkt im Updateprozess, den ich für mich als grottenschlecht bewerte.

Als dann aber die Geschichte endlich durch war, schien soweit alles erhalten geblieben zu sein und das System zu laufen. Muss jetzt in der Praxis ausprobieren, ob der Umstieg wirklich sinnvoll war.