Alle guten Dinge sind 3

Nachdem ich über den Dezember bereits im Eigenverlag zwei komplett neue Bücher zu XML und ein Buch zu regulären Ausdrücken veröffentlicht habe, habe ich Nägel mit Köpfen gemacht und gleich im Anschluss mein Buch zu Cobol aus dem Jahr 2017 komplett überarbeitet. Es kamen dabei gut 35 Seiten hinzu. Vor allen Dingen viele neue Beispiele. Aber auch die bestehenden habe ich gründlich überarbeitet, Aktualisierungen einfliessen lassen, einige Fehler und Ungenauigkeiten korrigiert und auch das Layout überarbeitet. 

Damit sollte das neue Buch zu Cobol auf ein paar Jahre hinaus zu gebrauchen sein, denn wirklich Neues tut sich bei Cobol ja nicht. Was konträr zur wieder steigenden Bedeutung von Cobol ist, denn ich verrate kein Geheimnis – COBOL gilt seit vielen Jahren als veraltet. Dennoch – gerade die Corona-Krise hat den Bedarf an COBOL-Kenntnissen wieder angekurbelt, denn viele alten Programme bei Behörden, Banken und Versicherungen sind immer noch in COBOL geschrieben. Die neuen und gestiegenen bzw. veränderten Anforderungen in Verbindung mit der Corona-Krise haben Anpassungen notwendig gemacht und dafür wurden und werden COBOL-Kapazitäten benötigt. Nur gibt es kaum noch COBOL-Programmierer, denn diese kommen mehr und mehr ins Rentenalter. Deshalb werden in der letzten Zeit auch wieder Fachinformatiker auf COBOL angesetzt. Das hätte man vor einigen Jahren niemals gedacht.

Das ist die Eckdaten zum überarbeiteten Buch:

  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 9783753139036
  • Format: DIN A5 hoch
  • Seiten: 188
  • Erscheinungsdatum: 26.12.2020

XML – Kurz und bündig – mein neustes Buch

XML - Kurz und bündig
XML – Kurz und bündig

Ich habe in den Wochen vor dem Jahresende so langsam meine Schulungen zurückgefahren, um einmal etwas zur Ruhe zu kommen und andererseits Zeit für die Überarbeitung meiner Joomla!-Schulungsunterlagen beim Herdt-Verlag zu haben.

Nur gibt es massive Verzögerungen bei der Veröffentlichung der Version 4 von Joomla! und es macht wenig Sinn, die Überarbeitung auf die Betaversion von Joomla! aufzubauen. Also habe ich die frei gewordene Zeit genutzt und mein ganzes bereits über die Jahre gesammeltes Material zu XML in eine Buchform gegossen. Auch wenn ich normalerweise für grosse Verlage Bücher schreibe, publiziere ich hin und wieder auch im Selbstverlag. Bisher habe ich auf diese Weise bereits ein Buch zu HTML und eines zu Cobol veröffentlicht. Hier gibt es nun mein neustes Buch zu XML.

Das ist die Eckdaten:

  • ISBN: 9783753133423
  • Format: DIN A5 hoch
  • Seiten: 128
  • Erscheinungsdatum: 13.12.2020

Das Buch wurde ein Lehrbuch für den Einstieg in XML. Es soll sowohl beim Selbststudium helfen als auch Basis dafür sein, in entsprechenden Kursen XML zu lernen. Der Fokus liegt auf dem Erstellen von XML-Dokumenten und dem Verstehen der Logik und Syntax. Aber auch die Validierung von XML-Dokumenten wird gezeigt und, was man mit XML in der Praxis machen kann. Das Buch wendet sich im Wesentlichen also an Leser, welche die Erstellung sowie das Lesen und Verstehen von XML-Dokumenten als auch Anwendungen mit einer XML-Basis (z.B. SVG, XHTML, Datenbank-Export und -Import, Erstellung grafischer Oberflächen, etc.) lernen wollen. Es ist also explizit ein Einsteigerbuch geworden.

Corona sorgt dafür, dass wieder mehr Cobol-Wissen gebraucht wird

Was ist schon seit 30 Jahren totgesagt und wird aktuell wieder massiv gesucht?

 

Cobol-Wissen! 

 

Allgemein ist Cobol angeblich sowas von out. Seit Jahrzenten.

Golem meldet nun jedoch, dass derzeit viele alte Mainframes und Programme überlastet bzw. in Schwierigkeiten sind, weil niemand mehr die alten Cobol-Codes lesen und und die Programme warten kann. Helfen sollen auf Cobol umgeschulte Entwickler, weshalb IBM in Zusammenarbeit mit dem Open Mainframe Project der Linux Foundation sogar gratis Cobol-Kurse anbieten soll. Da bin ich natürlich ganz Ohr, denn meine Schulungsmaterialien zu Cobol können da eine gute Ergänzung sein, denke ich.

Der Grund für die Initiative bzw. den aktuell explodierten Bedarf ist, dass vor allem in den USA die Systeme für Meldungen der Arbeitslosigkeit auf Grund der Coronakrise teilweise noch in Cobol geschrieben sind und auf Mainframes von IBM laufen.

Aber auch darüber hinaus werden derzeit vor allem in der öffentlichen Verwaltung und im Finanzwesen noch sehr viele Cobol-Anwendungen eingesetzt.

Ich bekomme es ja persönlich bei den Versicherungen mit, wo ich seit ein paar Jahren wieder angehende Fachinformatiker und Hochschulabsolventen auch in Cobol  schule. Als ich damit angefangen habe, neben C# dort in einer kombinierten Maßnahme auch Cobol zu schulen, habe ich jedoch kein modernes Schulungsmaterial zu Cobol gefunden. Zumindest nicht auf Deutsch. Deshalb habe selbst Unterlagen geschrieben, die ich dann in den Schulungen eingesetzt habe.

Nach den ersten Durchläufen wurde sie in Buchform überführt. Die vertreibe ich in etwas unterschiedlichen Ausführungen sowohl im Selbstverlag als auch als beim Herdt-Verlag im Form einer sogenannten Trainer Edition, die außerhalb des normalen Verlagprogramms läuft. Beide Varianten habe ich gewählt, weil die letzte Zeit kein Verlag noch einen ausreichenden Markt für Cobol gesehen hat, um ein „reguläres“ Buch zu riskieren.

Und natürlich kann auch meine Adaption von dem Cobol-Training bei LinkedIn Learning (LiL – ehemals Video2Brain bzw. Lynda) von der Welle profitieren.

Tja – besondere Zeiten mit Corona führen zu unerwatbaren Situationen. Jetzt gibt es den Markt für Cobol-Literatur und ich bin gespannt, ob ich das an Verkaufszahlen bemerke. Denn auch mit diesem momentanen Anstieg des Bedarfs muss man eindeutig sagen, dass Cobol wirklich veraltet und ein recht kleiner Markt ist. Dennoch – laut  IBM gibt es auf ihren Rechnern geschätzte 220 Milliarden Zeilen Cobol-Code, die noch genutzt werden.

Da die erfahrenen Cobol-Programmierer naturgemäß weniger werden, ist eine Investition in Cobol-Grundkenntnisse also garantiert sinnvoll.

Das Ende von Visual Basic

Es ist vielleicht etwas drastisch formuliert, aber VB hat fertig. Schon seit Jahren hat Microsoft immer wieder angekündigt, bei .NET nur noch auf C# und C/C++ zu setzen. Jetzt ist es amtlich, dass die letzten Neuerungen für VB mit .NET 5 kommen. Dann wird der Versionsstand eingefroren.

Was aber nicht heisst, dass man in absehbarer Zeit VB-Programme los ist bzw. nicht mehr mit VB programmieren wird. Das Beispiel Cobol zeigt es! Seit 30 Jahren totgesagt und – zumindest bei Banken und Versicherungen – immer noch stark im Betrieb.

Ein bisschen unter den Tisch fällt die Zukunft von F#. Denn auch hier hat Microsoft das Interesse verloren, wobei man zugeben muss (auch wenn ich dazu ein Videotraining veröffentlicht habe), dass diese Sprache von Anfang an ein Nischendasein geführt hat.

COBOL-Unterlagen als Buch

COBOL wird schon lange tot gesagt. Es gibt jedoch unverändert zig Millionen von COBOL-Codezeilen. Gerade in Banken und Versicherungen werden COBOL-Programme immer noch eingesetzt und es ist nicht absehbar, dass diese Programme umgestellt werden. Deshalb beschäftige ich mich doch tatsächlich seit Mitte des letzten Jahres mit „echter“ COBOL-Programmierung. Warum „echter„? Mit COBOL ich mich nämlich schon seit Ende des Studiums zu tun. Konkret seit meinem ersten Job nach meinem Studium. Aber nicht mit der konkreten Programmierung von COBOL-Programmen. Sondern damit COBOL-Programme auf „modernere“ Techniken umzustellen und COBOL-Programmierer in neuen Programmiersprachen weiterzubilden. Ganz ehrlich – ich habe mich immer als eine Art „Totengräber“ von COBOL gesehen. Was auch daraus resultiert, dass ich an meinem ersten Arbeitstag direkt die COBOL-Workbench in die Hand gedrückt bekam. Mit den Worten:

„Wir haben noch eine Lizenz für dich gekauft, aber du wirst die nicht mehr brauchen.“

Allerdings hat man seit vielen Jahren nicht mehr in die Ausbildung von COBOL-Programmierern investiert und jetzt gehen die Programmierer so langsam in Rente, die COBOL beherrschen. Es besteht also ein wachsender Bedarf an frischem COBOL-Wissen. Das resultiert nicht zuletzt darin, dass bei Fachinformatikern und auch in Hochschulen wieder COBOL auf dem Lehrplan steht und Banken oder Versicherungen ihre Mitarbeiter wieder in COBOL ausbilden.

COBOL - Crashkurs
COBOL – Crashkurs

Diese Tendenz wurde mir 2016 immer deutlicher und deshalb habe ich mich vom „Totengräber“ zum „Sanitäter“ für COBOL gewandelt und erste Trainings dazu aufgebaut und gehalten. Etwa das Videotraining bei Video2Brain.
Aber auch Liveschulungen und da habe ich keine für mich brauchbaren Unterlagen gefunden. Die waren entweder viel zu teuer, vor allen Dingen viel, viel zu alt und haben mir auch sonst nicht gefallen.

Deshalb habe ich flux eigene COBOL-Unterlagen erstellt, die ich jetzt in ein Buch überführt habe. Ich bin also kein langjähriger COBOL-Programmierer, sondern eher ein kritischer, wenn auch treuer Begleiter, der aus der Sicht modernerer Sprachen COBOL beurteilt. Der Vorteil dieses vermutlich etwas ungewöhnlichen Blicks ist, dass ich aus der Verbindung vieler Sprachen eine Menge Lehren ziehen konnte und vergleichende Dinge sehe, die in dieses Buch einfließen.

COBOL - Einstieg und Grundlagen
COBOL – Einstieg und Grundlagen

Nun habe ich ja verschiedene Verlage, für die ich regelmäßig schreibe. Aber Rand- oder Nischenthemen (und dazu zählt ein neues COBOL-Buch auf jeden Fall – trotz der beschriebenen Aktualität bei der Ausbildung) sind da kaum unterzubringen. Deshalb habe ich das Buch – wie auch das HTML-Buch – im Selbstverlag publiziert.

HTML
HTML

Dazu wird demnächst auch noch ein alternativer Weg als Trainerunterlagen erscheinen.

Die alten Sprachen kommen wieder

Im monatlichen Ranking schafft Go dagegen nach wie vor nicht den Einzug
in die Top 10, sondern befindet sich auf dem 13. Platz – vor einem Jahr
lag es jedoch auf Platz 54. Dart ist auf dem 17. Platz noch deutlicher
von der Top 10 entfernt.
In der monatlichen Spitzengruppe findet sich
jedoch mit Perl die Programmiersprache, die im Jahresverlauf mit 0,91
Prozent am drittstärksten zulegte.

Da schau. In einem Beitrag bei Heise zu Go und Dart, was ja recht neue Programmiersprachen sind, die wohl einen immensen Zuwachs, aber insgesamt noch eine sehr geringe Verbreitung haben, habe ich in der Mitte einen interessanten „Nebensatz“ entdeckt. Perl wächst wieder!
Das deckt sich mit meiner Erfahrung, dass die Alttechniken einfach nicht tot zu bekommen sind.

Zumal Perl wirklich eine sehr gute Technologie ist, die das viel populärere PHP sowas von in den Schatten stellt. Mal sehen, ob sich die Entwicklung auf meine Videotrainings zu Perl und mein Schulungsbuch zu Perl auswirkt.

Dabei ist Perl ja nicht die einzige „Alt-Programmiersprache“, mit der ich mich die letzte Zeit wieder intensiver beschäftigt habe. Auch Cobol steht seit einiger Zeit bei mir an.

Während meiner gesamten Arbeitszeit (also wirklich direkt nach Ende des Studiums) bin ich mehr oder weniger als Totengräber von Cobol aktiv (Umstellen von Cobol-Programmen auf „moderne“ Programmiersprachen und Umschulen von Cobol-Programmierern auf neue Sprachen wie Java oder C#) und jetzt halte ich nach meinem Videotraining zu Cobol sogar übernächste Woche meine erste Cobol-Schulung. Gerade bei Versicherungen und Banken wird immer noch sehr viel mit Cobol gearbeitet, aber die Programmierer mit entsprechenden Kenntnissen gehen in Rente. Dementsprechend nimmt das Know How immer mehr ab und es bedarf Nachwuchs. Nachdem ich mich also gut 20 Jahre immer auf die neuesten Technologien konzentriert habe, schaue ich jetzt also wieder in die Historie. Da wird es wohl auf durchaus längere Zeit einen interesanten Markt für mich geben. Aber die neuen Technologien werde ich sicher nicht ganz aus den Augen verlieren.