Spionage auf dem Tablet deaktivieren – zumindest ein bisschen

Im Moment ist ja das Thema Sicherheit durch „Wanna Cry“ wieder für ganz kurze Zeit in den Medien ziemlich laut. Und viele Leute sind aufgeschreckt und „wollen endlich mal was tun“. Das verläuft aber wie immer im Sand – bis zum nächsten großen Angriff, den die Medien ausschlachten können. Aber ein kleines Ärgernis in Hinsicht darauf, dass man vollkommen ausspioniert wird, kann man auf einem Android Tablet zumindest ausstellen (bei iOS wird das wohl auch ansatzweise gehen).
Etwas, was eigentlich so trivial und offensichtlich ist, dass ich bisher gar nicht darüber nachgedacht habe. Auch deswegen, weil mein altes Tablet kaum noch funktioniert hat und ich da eigentlich nur noch Schulungsunterlagen mit angezeigt hatte.
Aber als ich mit meinem neuen Tablet Youtube-Videos geschaut habe, ist mir wieder bewusst geworden, wie stark Google spioniert.
Ich achte zwar wie ein Schießhund darauf, dass ich am PC niemals bei Google, Facebook, etc. angemeldet bin, wenn ich anderen Content lade. Aber leider passiert es im Tran hin und wieder doch. Zudem kann ich beim SmartPhone kaum vermeiden, dass alle meine Aktionen von Google protokolliert werden. Natürlich werde ich da keine sensiblen Aktionen durchführen wie Onlinebanking, Onlineshopping etc. oder sonst persönliche Daten eingeben. Aber ich bin eben mit einem Konto eingeloggt und damit spionieren Google und Co alles aus – da hilft auch kein Firewall wie DroidWall. Wenn ich also auf Youtube was ansehe, dann speichert das Google.
Damit sind wir beim Ausgangspunkt – ich habe auf dem Tablet plötzlich Vorschläge für Videos erhalten, die ganz offensichtlich auf mich zugeschnitten waren. Denn ich verwende ja ein gemeinsames Konto. Nur ist es nicht so leicht mit einem Tablet zu surfen und vor allen Dingen nicht spezialisierte Apps zu verwenden, ohne dass da eben die Kontodaten zur Spionage verwendet werden.
Von daher nutze ich jetzt das umständliche, aber wohl einzig wirkungsvolle Verfahren, und lösche immer wieder alle Konten auf meinem Tablet. Wenn ich ein Konto brauche (etwa zum Installieren einer App aus dem Play Store), erstelle ich schnell das Konto neu und danach wird es wieder sofort gelöscht. Wirklich unbequem, aber wie oft braucht man eine neue App? Oder warum muss Google oder sonst ein Spion wissen, was man mit dem Tablet macht? Ein kleiner Schutz nur, aber ein bisschen mehr an Sicherheit und Privatsphäre.

Die FaceApp – großer Spass oder noch größere Gefahr

Eine neue App mit Namen FaceApp geht gerade durch die Decke, was die Installationszahlen angeht. Damit kann man aus seinem Profilbild eine Umwandlung in das andere Geschlecht vornehmen oder interprolieren lassen, wie man in 30 Jahren aussehen würde. Oder wie man früher vermutlich ausgesehen hat. Auch andere Morphing-Sachen sind wohl machbar.
Es gibt eine kostenlose Version und die Sache hört sich wirklich sehr reizvoll an. Nur werden die Bilddaten auf die Server der Firma geladen, die hinter der App steht. Und da sollten alle (!!!) Alarmglocken angehen.
Biometrische Überwachung auch noch selbst veranlasst. M.E. ist es sicher, dass diese Bilddaten an die unterschiedlichsten Interessenten verkauft werden.
Teufel auch – mich reizt das Ausprobieren schon, aber so eindeutig Bilder allen möglichen Spionen zu überlassen ist schon heftig.

Nein sowas – die CIA hört Smart-Geräte ab …

Seit gestern wurde ganz „überraschend“ bekannt, dass die CIA angeblich SmartPhones und sogar Smart-TVs abhört. Wikileaks hat mal wieder enthüllt. Und das auch noch aus Frankfurt, was die Sache gleich noch schlimmer macht. Zudem kam die vollkommen überraschende Meldung, dass jeden Morgen die Sonne aufgeht.

Ironie aus! Was ist da denn eine Meldung wert? Selbstverständlich kann jedes „smarte“ Gerät ausspioniert und übernommen werden. Wie jeder PC auch. Es ist auch keine Frage, dass das gemacht wird. Nur von wem und wie massenhaft? Vielleicht kann man noch fragen, wie aufwändig so was ist? Einfach oder ganz einfach?

Gerade SmartPhones und Tablets sind unsicher bis Anschlag und natürlich muss man immer einkalkulieren, dass andere Personen die gesamte Kommunikation mitbekommen und auch auf die Hardware zugreifen. Das ist wie Nacktbaden in einem öffentlichen Schwimmbad. Natürlich wird jeder hinsehen und manche werden das auch fotografieren. Wer glaubt, dass der Stritease unbemerkt bleibt, nur weil er selbst dabei die Augen zu macht, hat eben nur einen an der Waffel.

Dass aber Smart-TVs und andere „smarte“ Geräte noch unsicherer sind, sollte mittlerweile auch angekommen sein. Deren Benutzung ist wie Nacktbaden in einem öffentlichen Schwimmbad und gleichzeitigen Schreien, dass bloß niemand hinschauen soll.

Was zur Frage überleitet, warum man sich diesen Gefahren so bereitwillig (und oft dumm) aussetzt? Warum muss denn ein blöder Fernseher ins Internet? Gut – vielleich kann man das noch halbwegs verstehen, wenn man über Internet unterhalten werden will und nicht versteht, wie man das mit externen Ergänzungen wie etwa einem RasPi bei Bedarf temporär nachrüsten kann. Aber wozu eine Kamera am TV? Wenn ich eine Videokonferenz machen will, nehme ich das Notebook, das Tablet oder das SmartPhone. Nicht jedes Gerät muss alles können. Diese verdammte Bequemlichkeit bzw. Faulheit erlaubt erst diese triviale Ausspionage. Und dass der CIA dabei ist, ist mir ehrlich gesagt egal. Bedenklicher sind die Anderen.

 

My Friend Cayla

Nun wird es erstmals sogar gefährlich für Eltern, die ihren Kindern das falsche Spielzeug schenken. Angeblich drohen Eltern bis zu 2 Jahren Haft, wenn sie nicht schleunigst die Puppe „My Friend Cayla“ vernichten, so sie denn im Kinderzimmer rumspioniert. Aktuell warnen Medien wie BILD (ok – da muss man immer genau das Gegenteil annehmen), aber auch die Süddeutsche Zeitung, Netzpolitik und Co. vor dieser Puppe, die laut Bundesnetzagentur nach §90 Telekommunikationsgesetz verboten wird. Daraus wird geschlossen, dass Eltern verpflichtet sind, das Spielzeug zu vernichten – andernfalls droht ihnen sogar eine Haft von bis zu 2 Jahren!
Die Puppe beinhaltet eine verbotene Sendeanlage in sich. Sogar durch mehrere Wände hindurch und aus rund 10 Metern Entfernung kann man auf Lautsprecher und Mikrofon via Bluetooth zugreifen und heimlich mithören.

Jetzt sieht sich auch Facebook zu diesem lächerlichen Hinweis gezwungen :-(

Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll? Oder soll ich einfach nur noch genervt sein? Jetzt taucht doch auch tatsächlich in Facebook dieser saublöde Hinweis auf:

„Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren, Werbeanzeigen maßzuschneidern und zu messen sowie die Sicherheit unserer Nutzer zu erhöhen. Wenn du auf unsere Webseite klickst oder hier navigierst, stimmst du der Erfassung von Informationen durch Cookies auf und außerhalb von Facebook zu. Weitere Informationen zu unseren Cookies und dazu, wie du die Kontrolle darüber behältst, findest du hier: Richtlinie zu Cookies.“

Für wie dumm werden Anwender gehalten? Wenn man in Fratzenbuch angemeldet (!!) ist, dann kennt einen dieses Netzwerk. Ok – der Hinweis kommt schon vor der Anmeldung, aber wer schaut sich nur die Anmeldemaske an, wenn er zu Fratzenbuch geht?
Dieser Hinweis ist nicht einfach nur lächerlich. Ich hatte mich schon an zig Stellen mokiert, dass er sowohl gefährlich als auch kontraproduktiv in Hinsicht auf Datenschutz und informelle Selbstbestimmung ist. Natürlich (!!!) wird alles getrackt, wenn man im Internet surft.

Diese ständigen Wiederholungen führen nur dazu, dass Anwender diese genervt wegdrücken und wirklich wichtige Meldungen gar nicht mehr lesen. Das ist doch wie mit dem Schäfer, der zig Mal gerufen hat, dass der Wolf kommt und nichts war. Und als wirklich der Wolf kam, hat ihm niemand geglaubt und weg war er.

Zumal hier auf Cookies (!!) hingewiesen wird. Absolut harmlos und vollkommen unnötig, um jemanden zu tracken. Auf die wirklich „interessanten“ Techniken zum Tracken wird ja nicht hingewiesen und wenn das irgendwann mal gefordert wird, dann sind Anwender für entsprechende Hinweise schon so abgestumpft, dass diese nutzlos verpuffen.

Welch eine perfide Vorgehensweise, um Anwender zu manipulieren und auszuspionieren. Erst werden unkundige Politiker manipuliert, die nach dem Motto „Gut gemeint“ Vorgaben beschließen, die genau das Gegenteil erreichen. Und die Datenspione lachen sich schlapp, dass die dummen Politiker sich so missbrauchen lassen.