Im Moment vernachlässige ich ein wenig die Entwicklung von Apps (sowohl unter Android, aber auch Web-Apps und iOS-Apps), aber natürlich habe ich SmartPhones und Tablets im täglichen Einsatz. Nur habe ich mich ja schon mehrfach geäußert, dass mich die Hardware-Entwicklung von Tablets und vor allen Dingen SmartPhones in den letzten Jahren nicht mehr wirklich begeistert. Oder anders ausgedrückt – jedes noch funktionierende SmartPhone, das nicht älter als 5 Jahre ist, sollte alles können, was man von einem SmartPhone erwarten kann. Wobei die alten Dinger oft sogar von der Hardware besser sind, weil Spionagehardware wie Fingerscanner fehlen und meist der Akku zu tauschen oder eine SD-Karte einzulegen sind. Und wenn man ein neues Gerät unbedingt braucht, langt es maximal 100 EUR anzulegen (einziges Problem – das Gerät muss natürlich zu rooten sein und das ist bei den Billigheimern oft ein Problem). Entsprechend habe ich immer noch ein Galaxy S4 im Einsatz, das ich vermutlich niemals auch nur annähernd ausreizen werde.
Aber ist unbestritten, dass die Software auf Stand gehalten werden muss. Unter Android 7.1 sollte man nach meiner Meinung nicht mehr bleiben. Und da liegt der Hund begraben – für ältere Geräte gibt es oft kein „offizielles“ Android der neueren Versionen. Letztendlich wird man damit zu einem Custom-Android gezwungen, aber die sind ja aus den verschiedensten Gründen sowieso viel besser. Man wird quasi von Google und den Hardware-Herstellern zu seinem Glück gezwungen. Wobei ich auf dem S4 bereits von Anfang an CyanogenMod installiert hatte, um dann Ende 2017 endlich auf dessen Nachfolger LineageOS in der Version 14.1 umzusteigen (das entspricht Android 7.1).
Aber über die letzten Monate hatte ich hiermit ein ziemlich blödes kleines Problem – die Aktualisierung. Das geht bei vielen SmartPhones (natürlich gerootet – davon gehe ich grundsätzlich aus, denn sonst braucht man weder mit eine Custom-Android noch mit sinnvollen Apps anzufangen) weitgehend automatisch, wenn adp, USB-Debugging etc. richtig installiert sind.
Aber nicht bei meinem S4. Da wird die Update-Datei zwar erfolgreich runtergeladen, aber ich habe sie nie beim Versuch der konkreten Aktualisierung gefunden. Die Updatedatei wird unter /data/lineageos_updates gespeichert. Diese Information habe ich schnell im Internet gefunden. Nur dummerweise gab es in meinem data-Verzeichnis das Unterverzeichnis nicht. Ja – schon klar – es gibt natürlich mehrere und das ist ja der Graus bei Android. In keinem! Und wenn man die Systemaktualisierung startet, kommt an nur an die gemounteten Datenbereiche des SmartPhone – nicht den Systembereich, was mir aber erstmal nicht wirklich bewusst geworden ist (Tomaten auf den Augen bzw. Gehirn im falschen Modus).
Letztendlich hat mich aber auch ein zweites Problem genervt – mein interner Speicher des SmartPhone ist immer weiter zugelaufen, obwohl ich mit allen möglichen Tools permanent Platz geschaffen habe.
So – und jetzt ist eben das eingetreten, was wohl menschlich ist. Ich habe die Lösung der Probleme nach hinten verschoben, weil sie weder wirklich brennend für mich waren noch ich eben richtig nachgedacht habe.
Denn die Lösung war so banal und ergibt sich zwangsläufig aus der Kombination der beiden Probleme, dass es schon peinlich ist. Die Geschichte spielt sich nicht in den „freigegeben“ Bereichen des internen Speichers oder gar der SD-Karte ab, sondern im Systembereich von Android. Nur an den kommt man nicht ganz so einfach. Der wird halt versteckt und selbst wenn man glaubt sich unter Android auszukennen, kann man durch so banale Dinge in die Irre geführt werden.
Wenn man ganz naiv das SmartPhone mit dem PC verbindet, wird der Systembereich beim internen Speicher ausgeblendet. Es gibt zwar ein paar Tools, aber da ich gar nicht auf die Idee kam und diese m.E. ziemlich mau sind, bin ich hier nicht wirklich erfolgreich gewesen.
Aber auch die „normalen“ Dateimanager-Apps auf dem SmartPhone (selbst mit root-Zugriff) bieten keinen Zugang zu den interessanten Bereichen.
Nun habe ich vor einiger Zeit eine App mit Namen SD MAID installiert, da diese angeblich recht effektiv Speicherbereiche löscht und Dateileichen findet. War soweit auch ganz ok. Aber nicht mehr. Nur gestern habe ich mehr oder weniger aus Langeweile mal die weiteren Bestandteile der App genauer angesehen. Und der integrierte Explorer gibt uneingeschränkten und total bequemen Zugang zu allen Bereichen des SmartPhones – auch dem sonst nicht zugänglichen Systembereich! Das ist Gold wert. Denn da ist der data-Ordner, wo die Updatedateien liegen und ich konnte sie ganz einfach von Hand in Bereiche verschieben, die bei der Systemaktualisierung dann zugänglich sind. Und ich komme an den gesamten Datenmüll, der meine internen Speicher versteckt zulaufen lässt und kann diesen gezielt löschen. Das Tool ist einfach klasse, wenn man sich darüber klar ist, was man tut und ein Gerät gerootet hat.