Was geht schneller?

Nicht schlecht, der Mediapark in Köln, wo ich mein Hotel bei der aktuellen Schulung bezogen hatte. War da vorher noch nicht in der Gegend von Köln.

And Now for Something Completely Different:

Letzten Mittwoch bin ich von Graz nach Hause gereist. Und heute von Köln ebenso nach Hause. Was geht schneller?

The winner is …

Graz-Bodenheim!

Das ging vor einer Woche schneller als heute die „Weltreise“ mit der Bahn von Köln nach Bodenheim 🙁
Zwar war es knapp (nur ein paar Minuten), aber dafür ist die Strecke nach Graz ja auch nur 5x so lang oder so.
Es ist einfach unfassbar und ich habe keine Lust mehr :-(.

Liegt es vielleicht an mir und nicht der Bahn? Es funktioniert einfach nie, nie, nie ohne Probleme.

Ich habe meinen Kurs in Köln ziemlich zeitig beendet, weil

  1. die Teilnehmer sehr fit waren und
  2. der Stoff durch war.

Aber durch die Zugbindung hatte ich für die Rückreise keinerlei Eile zum Bahnhof zu kommen. War noch viiieel Zeit, bis der ICE nach FFM ab dem Kölner Hauptbahnhof gehen sollte, da ich sowieso einen Puffer eingeplant hatte.
Nur dann stand auf Bahn.de, dass mein Zug ausfallen würde. Es ist doch einfach nur unfassbar mit der Bahn zu reisen.
Andererseits entfällt in dem Fall auch die Zugbindung und ich bin sofort zum Hauptbahnhof und habe am Hauptbahnhof in Köln einen erheblich früheren Zug bekommen. Dabei konnte ich mir zwei fast zeitgleich abgehende Züge aussuchen.

  • Einen ICE, der über FFM gegangen ist, und
  • einen IC, der direkt nach Mainz fahren sollte.

Mit dem ICE wäre ich nach Fahrplan schneller zuhause gewesen, aber ich hätte 1x mehr umsteigen müssen. Und das Risiko schien mir zu groß. Umstiege versuche ich zu vermeiden, wenn immer er geht.
Also habe ich den IC mit der Direktverbindung nach Mainz genommen.

Ein Fehler. Ein großer Fehler!
Erst einmal sind wir zwar pünktlich von Köln weg, aber nur gut 5 Minuten gefahren und dann haben wir gestanden. Um danach im Schneckentempo nach Bonn zu fahren. Technische Probleme an der Lok. Am Bahnhof in Bonn wurden die behoben und ich konnte geraume Zeit den Bahnsteig ausführlich bewundern. Aber zumindest gab es dort via dem SmartPhone Internet und ich hatte ja genug Zeit, die Korrekturen meiner Onlinekurse durchzuführen.
Nachdem es dann weiterging, kam irgendwann eine Durchsage, ob sich ein Arzt im Zug befindet? In Oberwesel haben wir dann gut weitere 25 Minuten wegen eines Notfalls gestanden.
In Mainz habe ich den unmittelbaren Anschlusszug um ca 3 Minuten verpasst, weil der pünktlich abgefahren war. Der nächste Zug eine gute halbe Stunde später natürlich nicht, der sich zudem noch einen Gleiswechsel erlaubt hat.

Wobei ich es heute mehr oder weniger gleichmütig hingenommen habe, dass ich etwa die doppelte Zeit wie geplant unterwegs war. Ich hatte keine Termine am Abend, hab trocken und warm gesessen und genug zum Arbeiten dabei.

Aber dennoch – es ist alles nur ein Witz, ein ganz, ganz schlechter Witz, wenn man mit der Bahn unterwegs ist.

 

… wegen Bauarbeiten …

Ich wollte es nicht. Ich wollte es wirklich nicht, denn das permanente Schimpfen über die Bahn ist weder produktiv, unterhaltsam, noch sonderlich innoativ, weil es sowieso jeder macht. Und es nervt. Falls vorhanden, sicher die Leser des Blogs ob der ständigen Wiederholungen, aber auch mich.
Nur ich muss einfach wieder Dampf ablassen. Es kann doch wirklich nicht wahr sein. Ich habe für 3 Tage eine Schulung in Köln und das in einem Stadtteil, für den sowohl die Anfahrt sehr schlecht geht und in dem Parkplätze zudem kaum vorhanden sind. Also habe ich der Bahn wieder einmal eine Chance gegeben – wenn es denn funktioniert, ist das bequemer, mit weniger Stress verbunden und over all auch noch billiger (selbst mit der 1. Klasse). Dazu das Argument schlechthin – die Umwelt.
Also früh morgens um 5:50 Uhr am Bahnhof eingelaufen. Durchsage – „Dieser Zug fährt heute auf Gleis 2 ab wegen Bauarbeiten.“ Egal. Nächste Durchsage direkt im Anschluss: „Dieser Zug fällt heute wegen Bauarbeiten aus.“

Tja – der Zubringerzug zum Hauptbahnhof kam nicht und der IC nach Köln wartet nicht. Es ist doch einfach nicht möglich.

Also nach Hause gerannt, Andrea aus dem Bett und ins Auto geschmissen (damit sie das Auto zurückfährt), dann durch die Stadt zum Hauptbahnhof gekämpft (im wahrsten Sinn des Wortes), dort aus dem Auto gesprungen, zum Gleis gerannt und zeitgleich mit dem IC am Gleis gewesen. Gestresst bis Anschlag.
So geht es nicht. Ich gebe diese Jobs auf. In Deutschland ist eine Anreise zu wichtigen Terminen an dem gleichen Tag einfach unmöglich.

Zumindest ging der Rest der Reise. Ein paar Minuten in Köln nur verspätet, aber der Anschlusszug natürlich auch und der Umstieg hat deshalb geklappt.

Ach ja – Internet hatte ich im Zug auch nicht. Ok – ist nur IC statt ICE aber trotzdem. Mit dem Handy und Tethering kamen mal hin und wieder ein paar Bit rein, aber zum Abrufen der E-Mails geschweige denn Arbeiten im Browser langte das auch nicht. Aber das ist halt die IT-Wüste Deutschland.

Für Eltern erklärt

Wenn mir nicht der Rücken ständig zwicken würde, müsste ich wohl noch ziemlich jung sein. Denn mir ist durchaus geläufig, was ein Data Scientist macht bzw. dieses Modewort bezeichnet.

Anscheinend muss man das Leuten, die in dem Alter sind, dass sie (theoretisch) Kinder oder gar Enkel haben können, erst einmal erklären. Fällt in Spiegel Online unter die Kategorie „Berufe für Eltern erklärt“.

Na sowas – und warum erkläre ich mit meinem Alter in dem neusten Training, das ich die letzten Tage bei LinkedIn Learning in Graz aufgenommen habe, den Jungen (aber natürlich nicht nur denen) erst einmal, wie ein Data Science bzw. Data Analyst das machen kann, was er dann wieder den Eltern und Großeltern erklären soll?

Schnäppchenjagt

Gerade sind ja die Black-Nochwas-Oder-Ähnlich-Tage und -Wochen angesagt. Ich teile die Ansicht, dass man das Meiste spart, wenn man diesen Kaufwahnsinn einfach ignoriert. Und zudem durch die Vielzahl an minimal nur unterschiedlichen ewig langen Typenbezeichnungen in der Regel nur Ladenhüter billig angeboten werden. Oder Produkte verbilligt, die vorher erst einmal im Preis nur hochgesetzt wurden, um an den Tagen einen (seinbaren) Rabatt anzupreisen.

Ich will nicht wissen, wie viele Leute in den Tagen über den Tisch gezogen werden oder auch nur Dinge kaufen, die sie eigentlich nicht brauchen,

Nur – ich habe gestern auch zugeschlagen. Aber etwas gekauft, was ich schon seit langer Zeit auf der Agenda hatte. Und da schien mir ein Angebot einfach zu verlockend. Die Aktion war zeitlich beschränkt und da habe ich mal 150 EUR investiert. Jetzt habe ich heute morgen den Preis mal kontrolliert und dabei wirklich auf alle Details im Produktlabel geachtet: 229 EUR! Und angeblich auch da immer noch von 299 EUR herabgesetzt.

Auch wenn ich dem Wahnsinn seeeehr kritisch gegenüber stehe – das ist schon das 2. Mal, dass ich technische Ausstattung zu einem Preis bekommen habe, der weit unter dem sonst üblichen Preis liegt. Wenn man Glück hat, gibt es also doch Schnäppchen.

Das war es wieder einmal

Die Aufnahmen bei LinkedIn Learning sind fertig. Morgen früh geht es mit dem Flieger von Graz zurück nach Hause. Ich habe dieses Mal eine Adaption eines US-Trainings zum Thema „Big Data und Data Science mit Python“ eingespielt. Allerdings ziemlich von den Schwerpunkten umstrukturiert. Und im Januar soll eine Fortsetzung Richtung „Maschinen Lernen“ folgen.

Big Data und Data Science sind ja Schlagworte, die im Moment in Medien und Politik omnipresent sind. Auf Spiegel Online erzählt gerade eine junge Frau, was sie als Data Scientist so beruflich macht. Weil die Alten ja nichts mit den neuen Berufsbezeichnungen Data Scientist oder Data Analyst anfangen könnten. Aus guten Grund, denn im Grunde kann sich jeder mit solchen Bezeichnungen schmücken. Was nichts daran ändert, dass die Verwertung von großen Datenmengen wichtige Aufschlüsse geben kann und der Umgang mit Daten für mich als Mathematiker sowies tägliches Brot ist. Tatsächlich ist im Moment jedoch m.E. auch viel heiße Luft dabei, die in keiner Weise standardisierte Dinge reißerisch mit einem neuen Label anpreist.

Nur nannte sich das früher einfach Stochastik und/oder Stastik. Einziges Manko – es wurden bzw. werden dabei die Zahlen halt oft nicht so aufbereitet, dass sie auch Laien verstehen konnten/können. Das ist wohl die große Kunst bei dem ganzen Thema – Daten erst einmal logisch auswählen, übliche mathematischen Standardverfahren anwenden und die Ergebnisse vernünftig aufbereiten.

Der Punkt, wo das größte Know How notwendig ist, ist die Wahl der richtigen Daten, bevor man an die Verarbeitung geht. Der Rest ist Mathematik und Computertechnologie – also weigehend Standardverfahren (wenngleich nicht immer trivial).

Und täglich grüßt das Murmeltier

Wie schon so viele Male die letzten Jahre bin ich wieder einmal am Gate in FFM und warte auf meinen Flug nach Graz, um dort Videoaufnahmen einzuspielen. Auch wenn sich Video2Brain zu LinkedIn Learning gewandelt und die Studios hinter den Bahnhof in Graz gewandert sind, ist das immer ein Dejavue.

Wobei dieses Dejavue damit schon anfängt, dass ich eigentlich immer viel zu früh am Gate bin. Nur ist der Flughafen in FFM ein solcher Moloch, dass es da immer zu Verzögerungen kommen und man die notwendige Zeit im Vorfeld kaum einkalkulieren kann. Nur heute bin ich so früh da gewesen, dass kaum Leute am Flughafen unterwegs sind. Dazu noch ein Donnerstag. Da hätte ich gut eine halbe Stunde oder mehr noch schlafen können.

Zumal ich mich heute mit dem Taxi zum Flughafen hab fahren lassen. In Graz werden wir Trainer sowieso mit dem Taxi abgeholt und auch wieder an den Flughafen gefahren, aber für den Flughafen FFM war das heute für mich Premiere. Nach vielleicht 50 Flügen, die ich schon von da losgeflogen bin. Bisher habe ich nur 1x vor zig Jahren ein Taxi genutzt, als der Flieger wegen einer Panne so spät angekommen war, dass es keine Zugverbindungen mehr gab. Und das war vielleicht 25 Jahre her. Aber heute habe ich mir die Anreise mit dem Taxi gegönnt. Ich war die ganze Woche krank und wollte nicht in der Kälte stehen, durch den Streik der Busfahrer sind auch andere öffentliche Verkehrsmittel beeinträchtigt, die Umsteigezeiten bei der Bahn sind grottenschlecht und zudem wird am Flughafen am Bahnhof gebaut und es gibt da Umleitungen etc. Zusammen mit der ständigen Unzuverlässigkeit der Bahn wollte ich bei der Anreise heute also keinen Stress aufkommen lassen. Aber mit dem Taxi und bei der frühen Uhrzeit ist es selbst in FFM eine Sache von 45 Minuten von Haustür zum Gate gewesen. Das kann mit Bahn oder Stau auf der Autobahn und vielen Leuten an den Kontrollen auch mal gut 2 Stunden oder mehr sein.

Anyway. Graz – ich bin unterwegs.

Buchbesprechung – Permanent Record: Meine Geschichte

Back-2-the-roots – wieder einmal. Früher habe ich für mehrere Comuputerzeitschriften über einige Jahre IT-Bücher besprochen. Also bezahlt Bücher gelesen und Artikel bzw. Rezensionen darüber geschrieben. Ganz klassisch neben meinen anderen IT-Fachartikeln. Die Zeiten sind für mich vorbei und stattdessen habe ich über die vielen Jahre seit meinem ersten Buch 1995 mittlerweile vielleicht 80 oder 90 IT-Bücher (mit allen Querauflagen etc.) veröffentlicht und vielleicht 100 – 150 Schulungsunterlagen/Schulungshefte geschrieben. Aber seit über 15 Jahren habe ich garantiert keine Buchbesprechung mehr gemacht. Das will ich aus gegebenem Anlass ändern, auch wenn ich – im Gegensatz zu früher – dafür kein Honorar bekomme und auch nur hier in meinem Blog veröffentliche. Aber das Werk an sich ist zu wichtig.

Es geht um das Buch von dem Whistleblower Eduard Snowden (nein – ich verdiene an dem Link zu Amazon nichts und man kann/sollte das Buch gerne auch woanders kaufen – aber irgendeine Kaufoption will ich verlinken). Titel ist „Permanent Record: Meine Geschichte“ und ich habe es mir vor einigen Wochen gekauft.

Nun bin ich endlich mit dem Buch durch. Endlich, weil es sich m.E. sehr zähflüssig ließt und sich – insbesondere am Anfang – zuviel in die Geschichte der Familie Snowden und andere Nebensächlichkeiten verzettelt. Die wirklich wichtigen und interessanten Teile muss man am Anfang suchen.

Auch ist Snowden m.E. nicht der begnadete Autor. Diverse Kritiker werfen ihm ebenso vor, dass

  • er sich in Selbstmitleid verliert,
  • keine wirklichen Neuigkeiten in dem Buch preisgibt oder
  • fachliche Fehler macht und damit unglaubwürdig wird.

Diesen Kritikpunkten kann ich mich sogar zum Teil anschließen. Dessen ungeachtet spreche ich eine Kaufempfehlung aus. Denn die Enthüllungen der Spionage- und Überwachungsverbrechen der USA sind geschichtlich so wichtig gewesen, dass man sich rein aus kultureller Sicht damit beschäftigen muss.

Und da ist es für ein objektives Bild wichtig, den Helden der Aktion „persönlich“ zu hören.

Schweden stellt Anklage gegen Julian Assange ein

Das war auch notwendig – die schwedische Justiz hat endlich die Ermittelungen gegen Julian Assange wegen angeblicher Verwaltigung eingestellt. Wie zahlreiche Kritiker deutlich formuliert haben, war die ganze Anklage viel zu offensichtlich auf Druck der USA gesponnen worden, um den unliebsamen Geheimnisverräter samt Wikileaks zu bestrafen. Aber da Schweden ein Rechtstaat ist, kann man eben auf Dauer nicht ohne handfeste Beweise eine Anklage durchziehen. Und da die Beweise als Basis für eine Anklage nicht ausgereicht hätten, wurde die Strafverfolgung in Schweden erst einmal eingestellt – auch wenn gegen diese Entscheidung Widerspruch möglich und eine Auslieferung an die USA aus UK weiterhin möglich ist.
Wie schon bei Snowden und Maninng – Helden müssen früher wie heute leiden bzw. unlösbare Probleme beseitigen. Und manchmal werden sie auch zu tragischen Helden.

Es sind da

Webanwendungen erstellen mit Vue.js
Ralph Steyer – Webanwendungen erstellen mit Vue.js

Eben kamen die Belegexemplare von meinem neuen Buch. Der Titel lautet „Webanwendungen erstellen mit Vue.js“ und der Untertitel „MVVM-Muster für konventionelle und Single-Page-Webseiten“.

Das ebook gibt es unter der ISBN 978-3-658-27170-1 und das gedruckte Softcover (+ ebook) unter der ISBN 978-3-658-27169-5 beim Springer-Verlag.

Streaming-Dienste! Wozu?

Ich habe gerade gelesen, dass Disney jetzt auch einen Streaming-Dienst startet. Was mich deprimiert. Denn ich merke – ich werde einfach alt. Ich kann schlicht und einfach kein einziges (!) Argument erkennen, warum man einen Streaming-Dienst abonnieren sollte. Meine Kidds haben als Studenten einen (temporär) kostenlosen Amazon Prime-Account, aber es gibt da nicht eine Serie, mit der ich meine Zeit verschwenden würde (abgesehen von „Das gute Omen“ – das wollte ich als Fan von Terry Prachtet und dem Buch sehen). Aber auch nicht auf den anderen Streaming-Plattformen. Nur endlos wiederaufgekochte Themen in langatmigen, billigen Serien und irgendwelche abgelegten Kinofilme. Auch nicht besser als das private Verdummungs-TV.

Wie können sich solche Zeitvernichter nur rechnen? Haben denn so viele Leute kein eigenes Leben mehr? Aber wie gesagt – ich werde offensichtlich alt, denn meine Kidds als auch die Azubis, die ich immer wieder ausbilde, sehen das ganz anders.

Gesellen und Meister zu „Bachelor Professional“ und „Master Professional“

Geht es noch? Die ehrenwerten und etablierten deutschen Abschlüsse als Geselle oder Meister sollen in „Bachelor Professional“ und „Master Professional“ umbenannt werden, wenn es nach eingen Politikern und Teilen der Wirtschaft geht. Was ein Schwachsinn. Auch wenn man – sich der Absurdität vermutlich bewusst – die alten Bezeichnungen wohl alternativ auch noch erlauben will.

Schon die ganze Bologna-Reform mit der Abschaffung der deutschen Diplom-Abschlüsse und Staatsexamen zugunsten der anglophonen Bachelor und Master an den Hochschulen und Unis samt der lächerlichen Umbenennung fast aller Fachhochschulen in xxx-Hochschulen hat in keiner Weise das gebracht, was die Eierköpfe sich versprochen haben:

  • Weniger Studienabbrecher
  • International vergleichbare Abschlüsse
  • Leichtere Wechsel zwischen Orten/Ländern und Bildungsinstitutionen
  • Besserer Arbeitsmarktbezug
  • Schnellere Abschlüsse, da der Bachelor bereits als Abschluss anerkannt wird (im Gegensatz zum Vor-Diplom, was im Grund gleichwertig war)

Ich fand und finde immer noch die neuen Bezeichnungen für die Abschlüsse grauenvoll, aber unabhängig von meiner persönlichen Meinung (die sicher auch daher rührt, dass ich eben einen alten Abschluss – Diplom –  habe) ist allgemein anerkannt, dass die Ziele der Bologna-Reform selbst bei bester Auslegung nur ansatzweise erreicht wurden.

Das Einzige, was halbwegs funktioniert, ist die internationale Vergleichbarkeit der Abschlüsse. Und ich will es so provokant formulieren, dass die vormals international hoch angesehenen und qualitativ hochwertigen deutschen Abschlüsse dazu einfach nur abgesenkt wurden, um vergleichbar zu sein. Insbesondere die Verschulung der Bildung bei gleichzeitiger Überfrachtung mit Stoff hat da die Qualität massiv verschlechtert. Und gleichzeitig die Studenten mehr belastet.

Definitiv nicht kürzer wurden die Studienzeiten, denn kaum ein Bachalor belässt es bei dem Abschluss. Wie zu erwarten war, wird dieser Titel in der Wirtschaft (auch heute noch) kaum anerkannt und wenn, dann nur für niedriger bezahlte Jobs. Ich habe mal gehört, dass man sich ursprünglich von der Reform versprochen hat, nur etwa 5% – 10% der Bachelor machen noch den Master. Es ist glaube ich umgekehrt. Und statt den Master dann nach ein paar Jahren Berufserfahrung erst zu machen, wird in der Regel – entgegen der theoretischen Vorüberlegungen – einfach durchstudiert. Da eben das gesamte System zudem negativ verschult worden ist, dauert der Master in der Regel länger als es für das vergleichbare Diplom früher gebraucht hat. Over all sind die Studienzeiten also eher länger geworden.

Dass jetzt Gesellen und Meister ebenfalls anglophon umbenannt werden sollen, zeigt zudem die geringe Achtung vor der Ausbildung und Lehre. Steht doch auch in der Politik und Gesellschaft dazu, dass die deutsche Ausbildung und Lehre ihren Wert hat. Warum mit geringer qualifizierten Ausbildungsgängen und weitgehend negativ empfunden anglophonen Bezeichnungen verwässern? Das ist vielleicht im Interesse der Wirtschaft, weil sich damit die Preise für die Leute drücken lassen. Aber nicht im Interesse der Gesellen und Meister.

Meines Erachtens sollten sich auch Fachhochschulen zu Ihrem Praxisbezug bekennen.

Theoretische Eierköpfe von einer Uni (so wie ich einer war) gibt es mehr als genug.

Handwerker und Praktiker werden in Zukunft gebraucht und die sollten Ihre Berufsbezeichnungen und Abschlüsse mit Stolz tragen.

5G & Co – mit oder ohne Huawei?

Es ist im Moment sicher eines der Aufregerthemen in der IT, ob man mit Huawei und seinen Tochterfirmen einen Teufelspakt schließt. Das beginnt bei dem Kauf von SmartPhones und PCs und endet beim Ausbau des kommenden 5G-Netzes noch lange nicht.

Wenn es nach Trump und den US-Amerikanern sowie von ihnen bezahlten Politikern und Lobbyisten in Deutschland bzw. Europa geht, ist die Sache eindeutig. Wenn man die Enthüllungen von Snowden & Co oder Wikileaks jedoch heranzieht, kann man den Standpunkt verstehen – aber sicher nicht gutheißen, weil da nur massivste wirtschaftliche Interessen der USA geschützt werden sollen. Und deren uneingeschränkter Zugang zu alle Informationen der gesamten Menschheit.

Gerade was den Vorwurf der Spionage angeht – natürlich wird Huawei Daten ausspionieren. Nur wo ist der Unterschied zu den Verhaltensweisen der US-Firmen, die ja etwa mit Cisco die gesamte zentrale Hardware des Internets unter Kontrolle haben und mit den Datenkraken von Apple. Amazon, Google, Microsoft & Co die willfähigen bzw. gezwungen Softwarespione? Von den ganzen verbrecherischen Machenschaften der US-Geheimdienste, die Snowden beispielsweise aufgedeckt hat, ganz zu schweigen.

Es ist meines Erachtens schlicht und einfach egal, ob uns die Chinesen oder die US-Amerikaner nach Strich und Faden ausspionieren und belügen.

Jeder muss sich selbst schützen und alles verschlüsseln, was nicht jeder Spion sehen soll. Das ist einfach und zwingend. Dann ist es für uns Europäer meines Erachten egal, ob wir mit Huawei die Zukunft in der mobilen Kommunikation schaffen oder auf die alten US-Monopolisten setzen.

Natürlich bleibt noch das Thema Menschenrechte, was im Zusammenhang mit China mehr als kritisch ist. Aber was Trump in den USA treibt (vor allen mit den illegalen Einwanderen) bzw. deren Geheimdienste in der ganzen Welt, ist definitiv nicht besser. Für mich handeln beide Staaten mittlerweile (leider) gleich verwerflich in der Hinsicht.

Damit entfällt das Argument und wenn man dann wählen muss – nun, ich habe ein Huawei Matebook im Einsatz und überlege mir ein Honor-SmartPhone zuzulegen. Das Zeug ist einfach günstiger und ich misstraue denen wie gesagt nicht mehr oder weniger als den US-Konkurrenten. Was mich noch in Richtung von Huawei bei SmartPhones drängt – die Warnungen, dass man im Playstore von Google und bei Android für diese Geräte auf Grund der politischen Lage bzw. des Drucks von Trump nicht mehr alles bekommt. So ein Zwang führt bei mir immer dazu, dass ich mich zum Wiederstand gezwungen sehe. Wenn ich darüber nachdenke, bin ich echt einfach zu manipulieren. Muss nur jemand sagen, dass man etwas nicht darf und schon muss ich es einfach machen. Zumindest wenn ich den Argumenten für dieses „Verbot“ nicht folgen kann. Ich kann wohl nicht anders.

Was man abschließen auch bedenken sollte – ohne Huawei wird 5G in Deutschland sowieso ein Projekt wie der Berliner Flughafen. Das wäre sicher für unser deutsches IT-Entwicklungsland der endgültige Abschuss. Wir sind ja jetzt schon so weit hinter den modernen Ländern, dass wir diese nur noch mit dem Fernglas sehen können.

Funklochkarte

Ich habe immer wieder Probleme mit der mobilen Erreichbarkeit. Entweder hören mich beim Telefonieren mit dem SmartPhone die Gesprächspartner nicht, obwohl ich sie höre, oder aber die Interent-Verbindung ist grottenschlecht bis gar nicht da. Obwohl ich einen LTE-Vertrag habe.

Unter https://breitbandmessung.de/kartenansicht-funkloch gibt es von der Bundesnetzagentur nun eine Funklochkarte, mit der man die Abdeckung in verschiedenen Gebieten in Deutschland überprüfen kann. Die Daten beruhen auf der Breitbandmessung einer App der Bundesnetzagentur, die einige Tausend Nutzer zur Messung der Mobilfunkqualität in ihrer Umgebung verwendet und übermittelt haben.

Wobei ich sogar stark vermute, dass viele Probleme von mir durch ein neues SmartPhone gelöst werden können. Das S4 ist ja schon über 5 Jahre alt und muckt auch immer mehr bei der Bluetooth-Verbindung, der Lokalisierung über GPS etc. Dazu ist auch das Android-System nicht mehr auf dem neusten Stand.

Leider finde ich aber kein neues SmartPhone, dass die Features hat, die ich haben möchte:

  • Austauschbarer Akku mit sehr hoher Kapazität für lange Laufzeit
  • Infrarot-Sender
  • Leicht zu rooten
  • Kopfhörerbuchse
  • Externe SD-Karte
  • Sehr gute und schnell verfügbare GPS-Lokalisierung
  • Stabile Netzverbindung für Telefonieren

Das sind die Key-Features und egal welches Geräte ich finde, es fehlt immer etwas. Dafür werden für mich vollkommen überflüssige Dinge wie die Kamera, NFC, Fingersensor, Gesichtserkennung, viele Farben, geringe Dicke etc. als Kaufreize aufpoliert. Ich fürchte, dass ich einfach kein neues Gerät finde. Ich verstehe es einfach nicht, dass die alten SmartPhones diese Features fast alle hatten und der neue Schrott nur Richtung Modepuppen vorangetrieben wird und dafür das SmartPhone als Werkzeug diskreditiert. Maximal bei den Outdoor-SmartPhone scheinen da die meisten Features zu finden sein.

Mein Druckerfehlkauf nervt immer mehr

Ja ja – wenn man billig kauft, kauft man mehrfach. Aber so einen Fehlkauf wie den Samsung Xpress M2026w Laserdrucker hatte ich bei einem IT-Gerät glaube ich noch nie gemacht. Das Ding war in der Tat billig, aber selbst das wenige Geld war zuviel für den Schrott. Zumal der gesamte Ärger und die permanente Zeit, um das Dreckding doch noch immer wieder neu zum Laufen zu bringen, auch gerechnet werden muss. Denn „Zeit ist Geld“ ist gar nicht falsch.

Dabei ist es nicht einmal so schlimm, dass man den Papierschacht nur halb voll machen kann und ständig Papierstau oder nicht richtig eingezogene Blätter den Ausdruck behindern.Was soll man bei so einem billigen Ding mehr erwarten? Wenn denn der Druck rauskommt, ist das Schriftbild auch ok.

Aber – der Drucker ist irgendwie immer nur rein zufällig im W-LAN angemeldet (oder eben auch nicht), meldet sich dann aber auch wieder willkürlich ab, um dann nach zig Neustarts irgendwann mal sich arbeitsbereit zu melden. Und sich dann aber ziemlich unvorhersehbar zwar erreichbar, aber offline zu melden. Aber das ist dann oft ebenso ein Fake – denn mit bestehender Fehlermeldung wird er dann manchmal doch drucken (was zu unnötigen Mehrfachausdrucken führen kann). Oder auch nicht.

Ich hab die Faxen jetzt dicke gehabt und das Dreckding per USB an mein NAS angeschlossen. Da dort ein Linux-System läuft, wurde der Drucker auch sofort erkannt und bereitgestellt. In Windows gab es dann natürlich ein paar Treiberprobleme beim Konfigurieren eines Netzwerksdruckers, aber die Einrichtung ging dann doch irgendwann.

Da der Drucker damit aus dem ganzen W-LAN-Chaos raus ist, bleibt nur noch das unerklärliche, aber selbst bei USB-Verbindung immer noch auftretende Offline-Problem. Naja – 50% der Verbindungsprobleme sind weg und bevor der Hammer das Elend erledigt, will ich noch den schon gekauften Toner verbrauchen.

Aber dann werde ich vermutlich mit Genuss das Ding kurz-und-klein kloppen.

iOS 13.2 stellt Multitasking ab

Die Geschichte ist ein Rad. Es kommt alles wieder. Am Anfang gab es kein Multitasking und Apple kommt mit iOS 13.2 zurück zu der Tradition, wenn man etwa die Berichte auf heise.de betrachtet. Sowas lassen sich vermutlich nur Apple-Anwender gefallen. In dem Bericht wird ein prominenter iOS-Entwickler zitiert mit der Aussage „Ihm sei allerdings nicht klar, ob das neue Speichermanagement ein Bug sei oder ein ‚Feature'“. Ich schmeiss mich weg …

Mein neustes Buch Webanwendungen erstellen mit Vue.js

Webanwendungen erstellen mit Vue.js - Ralph Steyer
Webanwendungen erstellen mit Vue.js

Endlich ist mein neustes Buch erschienen. Zumindest als ebook ist es verfügbar und ich hoffe, dass die gedruckte Softcover-Version auch bald da ist.

In dem Buch geht es um die Anwendung des Frameworks Vue.js, was eine immer populärere Alternative zu Angular.js oder ähnlichen Frameworks darstellt.

50 Jahre E-Mail

Gerade geistert der Jahrestag der ersten E-Mail durch die Medien. Heute vor genau 50 Jahren wurden die Zeichen LO als „erste E-Mail der Welt“ über das Internet geschickt. Bemerkenswert, aber noch bemerkenswerter ist der Stuss, den die Medien damit verbinden.

  • 50 Jahre WWW
  • 50 Jahre ist das Internet heute alt geworden
  • Vor 50 Jahren wurde das erste Netzwerk der Welt erstellt

Das waren drei solcher saudummen Ansagen zu den Berichten zur ersten E-Mail. Wie kann man nur so schlecht recherchieren bzw. mit vollkommener Sachunkenntnis auf Sendung gehen?

Gefahr – Software-Update in Stellwerken in FFM

Ich hatte schon gestern in der Zeitung gelesen, dass es von Freitag auf Samstag erhebliche Probleme im Zugverkehr rund um Frankfurt geben soll. Nicht die üblichen, sondern solche durch Wartungsarbeiten, die damit auch „geplant“ sind.

Nun habe ich gerade mitbekommen, dass der Grund Software-Updates in Stellwerken sind. Angeblich sind deshalb einige Strecken bzw. Bahnhöfe rund um FFM in der Nacht für ein paar Stunden gesperrt/beeinträchtigt und ab Samstagmorgen soll sich die Lage wieder normalisieren. Wer es glaubt :-|.

Ich schaue einmal in die unmittelbare Zukunft: Wie das so ist mit Software-Updates – Murphy lässt grüßen. Was auch nur rein theoretisch schiefgehen kann, wird auch schiefgehen. Ich tippe darauf, dass das Update mindestens bis Samstagabend versucht wird und dann das Rollback die Züge bis Montagmorgen behindert.

Au weiha – und ich muss dann meine teilweise, geringe Verantwortung eingestehen. Wenn ich nicht ganz falsch liege, war ich bei einigen der beteiligten It-ler an der Ausbildung beteiligt ;-).

Hello Quanten-World

Google hat gerade gemeldet, dass sie mit einem Quantencomputer eine Rechenaufgabe in 200 Sekunden gelöst haben, für die der schnellste konventionelle Hochleistungsrechner 10.000 Jahre benötigt hätte. Das wird als eine Art „Hallo Welt“ der Verwendung von Quantencomputern bezeichnet. Oder auch Durchbruch für den grundsätzlichen Einsatz, wobei eine Umsetzung in echte Praxis noch Jahre dauern soll.

So wirklich verstehe ich jedoch nicht, wie Quantencomputer arbeiten. Unter normalen Bits kann ich mir was vorstellen. Die haben einfach 2 Zustände und diese sind eindeutig reproduzierbar bzw. deterministisch. Aber unter dem Konzept Quantenbits (Qubits) kann ich mir nicht viel vorstellen. Insbesondere kann ich nicht nachvollziehen, wie man eine Information in einem reinen Wahrscheinlichkeitsgebilde deterministisch und reproduzierbar abbilden kann. Damit bin ich sicher nicht alleine, aber ich habe meine Diplom Arbeit damals in den mathematischen Grundlagen der relativistischen Quantenmechanik geschrieben und von daher sind die die Konzepte der Quantenphysik – wenngleich lange her – vertrauter als dem durchschnittlichen IT-ler oder gar „normalem“ Menschen. Quantenzustände, Verschränkungen, Wahrscheinlichkeitsverteilungen, etc. in der Quantenphysik sind also für mich durchaus bekannt.

Aber wie gesagt – obwohl bei dem Quantencomputer mein Studienschwerpunkt mit meiner mittlerweile ziemlich langen praktischen IT-Erfahrung zusammenkommt, ist die Geschichte m.E. hochkompliziert und nicht für den Standardverstand so wirklich nachzuvollziehen (wobei es auch Leute geben soll, die Bücher von Stephen Hawking gelesen haben und behaupten, sie hätten diese verstanden – andere behaupten, es gäbe nur genau 2 Leute, die sie verstanden hätten und einer davon wäre Hawking selbst). Aber spannend ist die Entwicklung allemal …